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Alte Geschichte erstrahlt
wieder in neuem Glanz
Nach Renovierung beeindruckt Schloss Marienburg mit reicher Ausstattung
Hildesheim und die Welfen: eine spannende Geschichte. Die Region Hildesheim blickt auf eine jahrhundertealte, abwechslungsreiche Vergangenheit zurück.
Von dieser Zeit zeugen zahlreiche Burgen und Schlösser, von denen dem Stammsitz der Welfen, dem Schloss Marienburg, eine ganz besondere Bedeutung zukommt.
Die räumliche Nähe der Machtbereiche des Königshauses Hannover und von Stadt und Bistum Hildesheim führten über die Jahrhunderte zu immer wieder wechselnden Bünden. So war die Stadt Hildesheim, noch heute Bischofsstadt und mit zwei Kirchen zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörend, über eine lange Zeit dankbar für den welfischen Schutz als Garant für ihre relative Autonomie gegenüber dem eigenen Landesherrn, dem Bischof von Hildesheim.
Es wurden aber auch große Feste und ausschweifende Gelage gefeiert, zu denen die Welfen immer wieder in die Region Hildesheim gekommen sind.
Sichtbarer Beweis für die enge Verbindung zwischen dem Welfenhaus und der Region Hildesheim ist das bei Nordstemmen gelegene Schloss Marienburg, das auf einer Anhöhe gelegen einen wunderbaren Blick auf das Leinetal frei gibt. Der Welfensitz gehört zu den bedeutendsten neugotischen Bauwerken Deutschlands.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten zeigt es den Besuchern historische Kostbarkeiten aus der Geschichte des Welfenhauses und des Königreiches Hannovers. In neuem Glanz beeindrucken die reiche Innenausstattung des Schlosses, die bemalten Gewölbe, Spitzbogenfenster, Gemälde, kostbare Möbel und Waffen. Kunsthistorisch einmalig ist das im Rittersaal aufgestellte Silbermobilar Georg II. (1720).
Ein besonderer Genuss ist eine Führung durch die historische Schlossküche, die nach vorheriger Anmeldung für Gruppenreisende angeboten wird. Ermöglicht wurde die sehenswerte Wiederherstellung des alten Glanzes durch eine von Sothebys durchgeführte Versteigerung zahlreicher Schätze aus dem Familienbesitz der Welfen. Kunsthistoriker freilich bemängelten, dass die Welfen wertvolle Kulturgüter verramschten, um ein »Neuschwanstein des Nordens« zu schaffen.
Neben dem Schloss Marienburg gibt es zahlreiche weitere Burgen und Schlösser in der Region Hildesheim, die ebenfalls sehenswert sind. In der Gemeinde Holle befindet sich das Schloss Derneburg, in dem bis vor kurzem der weltberühmte Maler Georg Baselitz gearbeitet und gelebt hat. Das Schloss ist von einem herrlichen Landschaftsgarten umgeben, durch den der interessante »Laves-Kulturpfad« führt.
Schloss Wrisbergholzen zeichnet sich besonders durch sein Fliesenzimmer mit 680 Emblemfliesen aus der ehemaligen gräflichen Fayencemanufaktur aus, während auf der Domäne Marienburg ein Schulmuseum zum Besuch einlädt.
Ein vom Verkehrsverein Hildesheim herausgegebenes Informationsblatt zum Thema »Burgen & Schlösser« gewährt einen umfangreichen Überblick über die schönsten historischen Gebäude in der Region Hildesheim.
05121 / 17980www.hildesheim.dewww.schloss-marienburg.de

Artikel vom 31.03.2007