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Baby-Mütter in Haft

Auch Frau aus Sandersdorf stellt sich


Hamburg/Bitterfeld (dpa). Nach dem Haftbefehl gegen die Mutter (26), die in Hamburg ihr neugeborenes Baby aus einem Hochhaus geworfen haben soll, hat sich der gesuchte angebliche Vater des Kindes bei der Polizei gemeldet. Auch die Mutter des Babys, das am 11. März tot in Sandersdorf (Sachsen-Anhalt) gefunden wurde, hat sich gestellt. Das Amtsgericht Bitterfeld erließ Haftbefehl wegen Mordverdachts.
In Hamburg erschien der 23-Jährige in Begleitung eines Anwalts auf einem Kommissariat und sagte vor der Mordkommission aus. »Er wurde als Zeuge vernommen und danach entlassen«, teilte Behördensprecherin Karina Sadowsky mit. Nach dem Mann war deutschlandweit gefahndet worden, nachdem die 26 Jahre alte Mutter sich am Dienstag gestellt und der Polizei erklärt hatte, ihr Freund habe den Säugling aus der Wohnung im 10. Stock geworfen. Am Mittwoch hatte der Fall dann eine Wende genommen: Ihre widersprüchlichen Aussagen führten zu einem »hinreichenden Tatverdacht« wegen Totschlags und Fluchtgefahr gegen die Mutter. Sie sitzt nun in Untersuchungshaft.
Die 27-jährige Mutter des Sandersdorfer Babys gab an, das Kind Ende Februar tot geboren und den Leichnam in einem blauen Plastiksack am Ufer des Sandersdorfer Sees ins Wasser gelegt zu haben. Von Spaziergängern wurde er zwei Wochen später gefunden. Die Untersuchung der Leiche ergab aber, dass das Mädchen nach der Geburt noch Stunden lebte.

Artikel vom 23.03.2007