Hotel- und Gaststättenverband kritisiert Rauchergesetz
Von Matthias Meyer zur Heyde Bielefeld (WB). Die neuen Bestimmungen zum Tabakkonsum in Gaststätten sind nur die zweitbeste Lösung. Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) OWL hätte sich freie Entscheidungsmöglichkeiten gewünscht.
»Unser Vorschlag liegt der Politik seit langem vor«, sagte Dehoga-Geschäftsführer Thomas Keitel gestern. »Lokale mit bis zu 40 Gastplätzen und bis zu 75 Quadratmetern sollten Rauchern offen stehen, sofern die Wirte das so möchten. Größere Gaststätten sollten Raucherbereiche abtrennen.« Keitel hätte nichts gegen genormte Schilder im Eingangsbereich, die rauchfreie oder eben unverändert tabakfreundliche Gaststätten kennzeichnen. »Dann entscheidet der Gast, ob er hier verweilen möchte.« Vor allem, was das Personal angeht, steckt der Teufel im Detail, weiß Keitel. Wirte, die ein Raucherlokal führen, könnten schon aus Gleichheitsgrundsätzen nicht gezielt nach rauchenden Bewerbern fragen. Um so dringlicher hofft der Verband nun auf eine endgültige Entscheidung aus Düsseldorf, die noch vor dem Herbst erwartet wird. »Von einem klaren Gesetz profitieren auch wieder unsere Gäste, weil sie wissen, was sie im Einzelfall erwartet.« Keitel hält nicht viel von Ausnahmen hier, Ausnahmen dort. »Aber man muss doch unterscheiden zwischen reinen Speiselokalen und den sogenannten Eckkneipen, die der Gast gezielt aufsucht, weil er dort zum Bierchen eine Zigarette anzündet.« Der Dehoga OWL hat 2000 Mitglieder, weitere 2000 Wirte im Ostwestfälischen sind nicht organisiert. Höchstens zwei Dutzend Gaststätten sind komplett rauchfrei, 360 Betriebe haben ausgewiesene Raucherbereiche. »Wenn jeder Gastwirt frei entscheiden dürfte, gäbe es vielleicht 20 Prozent Nichtraucherlokale«, schätzt Keitel. So wenige? Wo doch angeblich nur noch jeder dritte Deutsche raucht? »Alle Studien beweisen eindeutig: Raucher gehen weit überdurchschnittlich häufig in Gaststätten.« Warum? »Nun: Raucher sind merklich geselliger . . .«
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