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Als der Vulkan Krakatau explodierte

BBC-Doku-Film über die Katastrophe von 1883 - Deutsche Erstaufführung bei RTL

Von Klaus Koch
RTL, Samstag, 20.15 Uhr: Als der Vulkan Krakatau 1883 ausbrach, waren die Auswirkungen nicht nur auf den benachbarten Inseln Java und Sumatra, sondern weltweit zu spüren.

Die Explosionen, die zwei Drittel der kleinen Insel versenkten, lösten einen Tsunami aus, der mit bis zu 40 Metern weitaus höher war als die zerstörerische Welle von 2004. Mehr als 36 000 Menschen kamen ums Leben. Etwa 25 Kubikkilometer Gestein und Asche wurden kilometerweit in die Höhe geschleudert, der Vulkanstaub blieb mehrere Jahre lang in der Atmosphäre, verringerte die Sonneneinstrahlung und veränderte so das Klima. Aus Aufzeichnungen von Augenzeugen und anhand aktueller Forschungsergebnisse rekonstruiert das BBC-Dokudrama »Die letzten Tage von Krakatau« die Katastrophe. Beim Koproduzenten RTL ist der mit spektakulären Computeranimationen ausgestattete Film erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen.
Schon im Mai 1883, drei Monate vor dem Ausbruch, beobachten Passagiere in der von vielen Schiffen befahrenen Sunda-Straße die erste Eruption des Vulkans. Immer wieder bebt die Erde, und die Bewohner der umliegenden Inseln befürchten das Schlimmste. Auch der niederländische Geologe und Vulkanforscher Roger Verbeek (Kevin McMonagle) registriert die Aktivität des Krakatau, unterschätzt jedoch wie viele andere die Gefahr. Gerade weil er sich deswegen später Vorwürfe macht, hält er den Ablauf der Katastrophe und ihre Folgen detailgenau in einem schriftlichen Bericht fest. Erst hundert Jahre später werden seine Aufzeichnungen im Rahmen einer US- Dokumentation aus dem Niederländischen ins Englische übersetzt und damit der Weltöffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die zweite zeitgenössische Quelle des Films ist das Tagebuch von Johanna Beijerinck (Olivia Williams). Sie ist die Frau des niederländischen Kolonialoffiziers Willem Beijerinck (Rupert Penry-Jones), der für die holländische Provinz verantwortlich ist. Johanna ist ebenso besorgt wie die einheimische Bevölkerung und berichtet ihrem Mann und Verbeek von ihren Beobachtungen und Befürchtungen - umsonst. Schließlich folgt sie ihrem Gefühl und beschließt, mit den Kindern in die Berge zu fliehen. Doch auch dort sind sie nicht in Sicherheit, denn nach der Explosion rast eine Wolke aus Gas und Asche über das Meer und holt die Familie ein.
Wo der Krater des Krakatau war, entsteht seit 1927 ein neuer Vulkan, genannt Anak Krakatau (Kind des Krakatau). Er ist durch Asche und Lava stetig gewachsen und inzwischen etwa 450 Meter hoch, halb so hoch wie der Krakatau zum Zeitpunkt des Ausbruchs.

Artikel vom 24.03.2007