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Rauchverbot

Große Chance vertan


16 Bundesländer - und ganz unterschiedliche Meinungen. In vielen Bereichen mag der Föderalismus ja von Vorteil sein. Beim Thema Rauchverbot haben die Länderregierungschefs jetzt aber ein abschreckendes Beispiel für die Länderhoheit abgegeben. Obwohl die Politiker natürlich wissen, dass Passivrauchen gefährlicher als die Feinstaubbelastung durch Autos ist - Untersuchungen in Diskotheken haben hier alarmierende Ergebnisse an den Tag gefördert -, hat sich eine Reihe von Ministerpräsidenten noch ein Hintertürchen offen gelassen. Nach der gestrigen gemeinsamen Konferenz kann man ein allgemeines Rauchverbot in allen Bundesländern getrost vergessen.
Damit ist eine große Chance vertan. Es ist bedauerlich, dass es nun zu diesem Flickenteppich kommen wird. Konsequenter Nichtraucherschutz, konsequenter Schutz der Beschäftigten im Gastronomiebereich ist eben nur mit einer einheitlichen Lösung möglich.
Viele andere Länder sind da bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Und auch die überwiegende Zahl der Raucher in Deutschland, die nur noch knapp ein Drittel der Bevölkerung ausmachen, würde ein Rauchverbot in Gaststätten gutheißen. Dirk Schröder

Artikel vom 23.03.2007