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Seit dem ersten
Derby ist eine
Menge passiert

Neuauflage Arminia - Paderborn

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
und Matthias Reichstein
Bielefeld (WB). Revanche auf der Rußheide. In dem Stadion an der Bielefelder Mühlenstraße wird heute um 16.30 Uhr die zweite Jahres-Auflage des Ostwestfalen-Derbys zwischen dem DSC Arminia und dem SC Paderborn angepfiffen.

Beide Mannschaften standen sich schon am 10. Januar in Spanien gegenüber, wo Erstligist und Zweitligist für einige Tage Seite an Seite in einem Hotel wohnten und sich im Rahmen des Trainingslagers zum sportlichen Kräftemessen auch auf dem Platz trafen. An der Costa de la Luz gab es damals beim 0:0 mehr Schatten als Licht. Aber wenn einer zum Punktsieger hätte erklärt werden müssen, wäre es der SCP gewesen.
Für die Neuauflage wird Arminia-Trainer Ernst Middendorp heute vor allem jene Akteure aufbieten, die zuletzt wenig oder gar keine Spielpraxis sammelten. »Einen Böhme brauche ich nicht anzugucken, den kenne ich. Ich will einen Danneberg, einen Kobylik, einen Fischer sehen«, erklärte er das Spiel zur »Anprobe« für den zweiten Anzug, zu dem auch Robert Tesche, Daniel Scherning, Marcel Stadel und Torwart Pascal Formann gehören, der Kapitän Mathias Hain vertreten könnte.
Nicht dabei ist Schlussmann-Kollege Marc Ziegler, der sich einen Finger brach. Mit einer Spezialschiene will er möglichst schnell zurückkehren. Fehlen werden auch Petr Gabriel (Sehnenanriss in der Fußsohle), Marcio Borges (Rückenbeschwerden) und Artur Wichniarek (Fußverletzung).
Bei Paderborn erhalten die angeschlagenen Andrew Sinkala, Marc Gouiffe à Goufan und Garry de Graef eine Pause, auch die grippekranken Torhüter Tom Starke und Lukas Kruse (verlängerte gestern bis 2008) fallen aus. Ansonsten soll die zuletzt zweimal siegreiche Elf in der ersten Stunde agieren. »Wir wollen im Rhythmus bleiben, deshalb machen wir ja so ein Spiel«, sagt Trainer Holger Fach. Einen Gastspieler bringt er auch mit: Akos Aranyos (17) vom ungarischen Zweitligisten Vecsés könnte eine Ergänzung für die Zukunft sein.
Während Paderborn beim ersten Regional-Duell vor zweieinhalb Monaten schon unter dem neuen Trainer Fach arbeitete, wurden die Arminen noch von Thomas von Heesen vorbereitet. Seither ist eine Menge passiert, es gab Turbulenzen auf der Trainerbank und in der Tabelle. Auf von Heesen folgte Frank Geideck, der nun von Middendorp abgelöst wurde. Der Notbremser muss die Talfahrt stoppen. Nach Spanien waren die Arminen noch als Achter gereist, hatten sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze und keine Sorgen. Nun wachsen sie ihnen über den Kopf. Durchgereicht bis auf Position 17 fehlen inzwischen drei Zähler bis zum rettenden Ufer - diese Zahlen zeugen vom dramatischen Verfall einer Mannschaft.
Anders erging es Paderborn. Ins Trainingslager fuhren die »Fach-Leute« im Januar als Elfte, doch betrug der Puffer zu Rang 15 nur zwei Punkte. Ihre Platzierung konnte die Mannschaft seither nicht verbessern, dafür aber acht Zähler Abstand schaffen. Paderborn holte 14 Rückrunden-Punkte, Arminia nur vier. Der eine ist fast am Ziel, der andere muss zittern.

Artikel vom 23.03.2007