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Aus Briefen an die Redaktion


Kann die Linie 4
das schaffen?
Zu dem geplanten Hochschulcampus an der Langen Lage ging folgende Zuschrift ein:

Nach Plänen der Universität, der Fachhochschule und der Stadt Bielefeld soll in den nächsten Jahren ein neuer Hochschulcampus an der Langen Lage im Bielefelder Westen entstehen. Die Auswirkungen auf die Verkehrswege werden beachtlich sein. Schätzungsweise 10 000 Menschen (Studenten der Fachhochschule, Verwaltungsangestellte der Fachhochschule, Mitarbeiter einer evtl. Max-Planck-Institut-Ansiedlung und der evtl. anstehenden Honda-Kooperation sowie Angestellte von gewerblichen Universitätsausgründungen) werden zusätzlich in den Westen der Stadt pendeln und die ohnehin schon belasteten Verkehrswege wie z.B. Wertherstraße, Stapenhorststraße, Westerfeldstraße und die Stadtbahnlinie 4 benutzen.
Im Zentrum der Beförderungsproblematik steht die Stadtbahnlinie 4. Ziel ist, dass ca. 70 Prozent der Pendler mit dieser Linie befördert werden sollen. Das hört sich eigentlich vernünftig an.
Allerdings muss dieser Ansatz kritisch beleuchtet werden. Schon jetzt ist die Linie 4 während der Semester, insbesondere zwischen 8 und 10 Uhr, völlig ausgelastet. Schon jetzt gibt es viele Beschwerden, dass die Bahn zu voll ist. Älteren Menschen mit einer Gehhilfe (Rollator) wird beispielsweise geraten, die Linie 4 in diesen Stoßzeiten zu meiden.
Wie soll das funktionieren, wenn täglich ca. 7000 Menschen mehr die Linie 4 frequentieren? Soll die Fachhochschule erst um 10 Uhr mit ihren Vorlesungen beginnen? Sollen ältere Menschen die Linie 4 am besten gar nicht mehr benutzen? Das sind keine sinnvollen Alternativen.
Die Zuglänge lässt sich ohne einen Ausbau der Haltestellen nicht verlängern, da die bisherigen Haltestellen zu kurz sind. Da fragt sich doch, warum nicht auch alternative, stadtnahe Standorte in Erwägung gezogen werden, die die Verkehrswege durch Pendler im gesamten Bielefelder Westen nicht so stark belasten. Man darf gespannt sein, wenn Ende April die Untersuchungen zur Stadtbahn der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
P. BENSMANN
33619 Bielefeld


Auch erneuerbare Energie prüfen
Zu den Plänen der Stadtwerke, in Bielefeld ein neues Kohlekraftwerk zu bauen:

Neben der Untersuchung für ein neues Kohlekraftwerk sollte vorher auch von einem Fachbüro die Eignung eines Kraftwerks, das mit erneuerbaren Energieträgern (Biomasse-Heizkraftwerk) arbeitet, geprüft werden. Einige Studien im Vorhinein haben bereits gezeigt, dass dies auf jeden Fall möglich wäre.
Wenn sich die Stadtwerke Bielefeld für ein Kohlekraftwerk entscheiden sollten, werden wirÊfür unsere Immobilien (Büro und privat) künftig auf einen 100 Prozent erneuerbarenÊ Energieanbieter wechseln.
Reinhard DREES
Architekt und Stadtplaner
Bielefeld


Mehr Polizei in
die Innenstädte
Zu den vermehrten Raubüberfällen in der Bielefelder Innenstadt schreibt ein Leser:

In der statistisch sichersten Großstadt Bielefeld ist es nicht sicher. Die täglichen Raubüberfälle, die die Tageszeitungen vermehrt schildern, gehören zwischenzeitlich zum Alltag. Auch durch beste Arbeit der zuständigen Kriminalkommissariate dürften nur die wenigsten dieser abscheulichen Verbrechen aufgeklärt werden, da die Täter wohl kaum Spuren hinterlassen und die Opfer aufgrund von Dunkelheit und Schnelligkeit der Tatausführung die Täter nur sehr selten wiedererkennen dürften.
Die Polizei ist leider so organisiert, dass sich an dem geschilderten Zustand auch in Zukunft nichts ändern wird. Bei der letzten, noch jungen Neuorganisation wurde die Chance vertan, die Polizei von »unten« aufzubauen.
Nur durch eine starke, ständige, uniformierte Fußstreifentruppe, die auch in Abständen die Nebenzentren bestreift, wird sich die Straßenkriminalität merkbar eindämmen lassen. Der Täter geht zur Zeit kaum ein Risiko ein, wodurch auch Nachahmungstäter motiviert werden. Wenn aber die Polizei durch Fußstreifen ständig sichtbar und präsent wäre und der Täter damit rechnen müsste, hinter der nächsten Ecke der Polizei in die Arme zu laufen, bedeutet dies einen hohen Abschreckungseffekt, und die Taten würden auch dadurch weiter sinken, weil dann endlich mehr Täter auf frischer Tat festgenommen würden.
Die Personalgestellung für eine solche Einheit, die mindestens aus 20 Beamten bestehen müsste, ist sicherlich nicht einfach, aber wenn es der Polizei gelingt, Woche für Woche Tausende Beamte für die Sicherung von Fußballspielen zu stellen, dann muss es doch auch möglich sein, Beamte zur Sicherung der Innenstädte abzustellen. Außerdem sollten doch durch die Neuorganisation mehr Beamte auf die Straße. Herr Innenminister, Sie haben es versprochen, wo sind diese Polizeibeamten?
Martin BREUER
33619 Bielefeld

Artikel vom 23.03.2007