Von Edgar Fels Gütersloh/Berlin (WB). Der Medienkonzern Bertelsmann plant nach einem Rekordjahr 2006 bei Umsatz und Ertrag die Zusammenarbeit mit Finanzinvestoren. Rekord-Bilanz: Vorstands-Chef Gunter Thielen.
Mit einem Fonds in Höhe von einerÊ Milliarde EuroÊ will das Gütersloher Unternehmen die Grundlage für weiteres Wachstum in einem sich verschärfenden Wettbewerb der Medienindustrie legen. Das kündigteÊ Vorstandsvorsitzender Gunter ThielenÊ gesternÊ in Berlin an.Ê Partner der außergewöhnlichen Zusammenarbeit sind als Mit-Investoren die Citigroup und Morgan Stanley. Ziel sei es, gemeinsam mit diesen beidenÊ Finanzinvestoren sowieÊ möglichen weiteren Partnern Minderheitsbeteiligungen im Mediensektor zu erwerben und diese später schrittweise auszubauen, sagte Thielen bei der Vorlage der Bilanz für das Jahr 2006.Ê Der Fonds habe eine Laufzeit von sieben Jahren. Bertelsmann zahlt 500 Millionen Euro ein, Morgan Stanley und Citigroup beteiligen sich mit je 250 Millionen Euro. Thielen: »Wenn sich die Option ergibt, in ein interessantes Unternehmen einzusteigen, können wir umgehend handeln.« Finanzchef Thomas Rabe sagte, der Fokus liege auf Europa, den USA und Asien. Es würden bereits Investitionen geprüft. Der Fonds sei Teil der strategischen Ausrichtung des Konzerns auf innovative Geschäftsmodelle. Thielen: »Wir stellen bereits jetzt die Weichen für eine neue Wachstumsphase, wir wollen die digitale Zukunft mit unseren innovativen Medieninhalten und -diensten weltweit mitgestalten.« Die Digitalisierung bezeichnete Thielen, an dessen Stelle im kommenden Jahr als neuer Vorstandschef Hartmut OstrowskiÊ treten wird, als »Megatrend«. Dazu gehöre etwa auch das mobile Fernsehen.Ê Im vergangenen Jahr hat Bertelsmann seinen Umsatz um 7,9 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro gesteigert. Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) erhöhte sich um 16 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn hat sich wegen des Verkaufs des Musikverlages BMG Music Publishing von 1,0 auf 2,4 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.Ê Die Zahl der Mitarbeiter bei Bertelsmann weltweit stieg von 91 500 Ende 2005 auf 97 100 Ende 2006. Hartmut Ostrowski, noch für die Bertelsmann-Sparte Arvato verantwortlich, sagte: »In diesem Jahr sollten wir die Grenze von 100 000 Mitarbeitern überschreiten.« Dank guter Geschäftsentwicklung werde Bertelsmann für das Geschäftsjahr 2006 wieder eine Gewinnbeteiligung an die eingebundenen Mitarbeiter ausschütten.Ê Wirtschaft: Hintergrund Themen der Zeit: Kommentar
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