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Hella will die Heuschrecken
verscheuchen

Krise überwunden

Von Hubertus Hartmann
Lippstadt (WB). Der Lippstädter Leuchtenhersteller Hella ist kein »Heuschreckenfutter«. Das Unternehmen hat gestern eine Meldung des Manager-Magazins dementiert, wonach internationale Hedgefonds ihre Fühler nach dem weltweit operierenden Automobilzulieferer ausgestreckt hätten.
Hella-Chef Jürgen Behrend.

»Wir sind kein Übernahmekandidat«, verlautete gestern aus der Konzernzentrale. Das 2006 gestartete Restrukturierungsprogramm sei über Erwarten erfolgreich. Nach einem Minus von 21,2 Millionen Euro vor Steuern im Geschäftsjahr 2005/06 werde Hella - das Geschäftsjahr endet am 31. Mai - wieder ein positives Ergebnis erwirtschaften und »das Planungsziel deutlich übertreffen«.
Das Hamburger Wirtschaftsmagazin hatte dagegen gemeldet, die Hella-Sanierung sei ins Stocken geraten. Etliche Banken hätten das Vertrauen verloren. Ein Konsortium von etwa zwei Dutzend Geldinstituten habe Hella einen Gesamtkredit von 650 Millionen Euro gewährt. Etliche Banken sondierten derzeit, ob sie ihre Hella-Kredite am Finanzmarkt verkaufen könnten. Dabei beruft sich die Zeitschrift auf »Finanzkreise«. Diverse Hedgefonds seien an einem Einstieg bei dem kriselnden Hersteller von Autoscheinwerfern und -Elektrik interessiert.
Das Unternehmen befindet sich in Familienbesitz. Der geschäftsführende Konzern-Gesellschafter Jürgen Behrend verbreitete vor wenigen Tagen in einem internen Schreiben an die Führungskräfte Optimismus: »Trotz Investitionen von mehr als 200 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung sowie erheblicher Rückstellungen für die weiter anfallenden Restrukturierungskosten wird das Unternehmen die Nettoverschuldung im laufenden Geschäftsjahr nicht erhöhen«.

Artikel vom 22.03.2007