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Textil- und Bekleidungsindustrie legt kräftig zu

Wolfgang Brinkmann: Chinesen haben an Nischenprodukten wie den Reithosen kein Interesse


Münster/Herford (WB/dpa). Dank des guten Auslandsgeschäfts ist der Umsatz in der nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie im vergangenen Jahr gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten sei hingegen leicht gesunken, berichtete der regionale Branchenverband gestern in Münster. Auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2007 reagierten Textil- und Bekleidungsunternehmen unterschiedlich. Während die höhere Steuer in der Textilindustrie von 66 Prozent der Firmen komplett an die Kunden weitergegeben wurde, taten dies nur 17 Prozent der Bekleidungshersteller. Der Branchenverband vertritt 324 Betriebe mit 32 220 Beschäftigten in Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg.
In der Textilsparte konnte der Umsatz im Jahr 2006 um fünf Prozent auf 3,55 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Bekleidungsfirmen setzten drei Milliarden Euro um. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um drei Prozent. Die Beschäftigtenzahlen verringerten sich um vier Prozent auf 21 900 in der Textil- und um 3,6 Prozent auf 10 320 in der Bekleidungsindustrie.
Ein Großteil der Textilhersteller setzt weiterhin auf den Standort Deutschland. »Es ist absolut machbar, in Deutschland zu produzieren. Wir können es schaffen, uns durch spezielle Produkte und Verarbeitung von Niedriglohnländern abzuheben«, sagte Verbandspräsident Justus Schmitz. In der Bekleidungsbranche sei dies nur teilweise möglich. Verbandsvize Wolfgang Brinkmann aus Herford sagte: »Nur Nischenprodukte wie etwa Reithosen können wir ausschließlich in Deutschland herstellen. Daran haben die Chinesen zum Glück kein Interesse.«

Artikel vom 22.03.2007