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»Das ist ein Witz«

Silber-Gewinner Lurz kritisiert WM-Wertung


Melbourne (dpa). Langstrecken-König Thomas Lurz musste Silber statt Gold akzeptieren, Christin Steuer freute sich riesig über Bronze im Turmspringen: Das deutsche Team durfte bei der Schwimm-WM in Melbourne feiern. Der Würzburger Lurz schlug über 10 Kilometer zeitgleich mit dem Russen Wladimir Djatschin an, wurde aber nach Diskussionen um das Regelwerk um 6/100 Sekunden geschlagen auf Rang zwei gesetzt. Christin Steuer aus Riesa überraschte sich selbst: »Damit habe ich nicht gerechnet.« Besser waren nur die Chinesinnen Wang Xin und Chen Ruolin. Die Wasserball-Frauen kassierten mit 6:15 gegen Spanien im zweiten Vorrundenspiel die zweite Niederlage.
Lurz durfte drei Tage nach seinem Triumph über 5 km am Strand von St. Kilda eine halbe Stunde vom zweiten Gold von Melbourne träumen, nachdem er laut Anzeigetafel nach 1:55:32,5 Stunden zeitgleich mit Djatschin war. Doch der Russe wurde später zum alleinigen Weltmeister erklärt. Zum ersten Mal wurden bei einer Weltmeisterschaft Hundertstel herangezogen. »Das ist ein Witz«, ärgerte Lurz, als er die handschriftlich korrigierte Siegerliste sah. »Das soll eine WM sein, das war das Niveau einer Amateurveranstaltung.« Seine Gratulation galt trotzdem Djatschin. Der entgangene Titel kostete Lurz 8000 Euro. Statt 17 500 gab es nur 9500 Euro an Prämien.

Artikel vom 22.03.2007