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Arminia als glücklicher Sieger

Dortmunds Trainer Doll sieht 2:1 im Testspiel gegen den SC Paderborn

Von Matthias Reichstein
und Arnd Wienböker
Bielefeld (WB). Im zweiten Versuch gab es einen Sieger. Arminia Bielefeld gewann am Freitag das Testspiel gegen den SC Paderborm mit 2:1, nachdem die beiden im Januar in Spanien eine Nullnummer präsentiert hatten. Prominentester Beobachter der Neuauflage war eine Delegation aus Dortmund mit Borussia-Cheftrainer Thomas Doll an der Spitze.

Die ebenfalls abstiegsgefährdeten Borussen sind nächster Bundesliga-Gegner der Bielefelder. Darum wollte Doll mit seinen Assistenten Ralf Zumdick und Teddy de Beer ganz genau hinsehen. So richtig lohnenswert war das nicht, denn Arminia-Trainer Ernst Middendorp schonte viele Stammkräfte. Der Erfolg durch einen Treffer von David Kobylik (86.) fiel am Ende glücklich aus.
»Leicht positive Ansätze bei dem ein oder anderen habe ich gesehen«, sagte Middendorp. Er verbarg aber auch nicht seine Enttäuschung darüber, dass sich Teile des Teams auch hängen ließen - besonders im Anschluss an fehlgeschlagene Aktionen. Stärker agierte der Zweitligist, und so kam Trainer Holger Fach zu der Einschätzung, »dass wir für 70 Minuten die bessere Mannschaft waren. Danach muss man sehen, wen ich eingewechselt habe: zwei Ver-bandsligaspieler und einen 17-Jährigen.« Zudem haderte Fach mit dem Elfmeter, der Arminia den Ausgleich durch Ioannis Masmanidis (72.) bescherte: »Der war unberechtigt. Man muss einem Erstligisten nicht noch helfen.« Das verdiente 1:0 des SCP hatte Thomas Bröker (66.) erzielt.
Viel geboten wurde den 1000 Zuschauer im Stadion Rußheide nicht. Die beste Torchance hatte Paderborns Spitze René Müller. Nach der Vorarbeit seines niederländischen Teamkollegen Erwin Koen hätte er die »Kugel« eigentlich locker einschieben können. Stattdessen rutschte sie ihm über den Stiefel. So einfach wie es ausschaute, sei es allerdings nicht gewesen, beklagte der Stürmer. »Der Ball kam zu schnell. Ich habe ihn gar nicht richtig gesehen.«
Was war mit Arminia? Wie angekündigt hatte Middendorp einigen Spielern aus der zweiten Reihe und dem Talentbereich die Möglichkeit gegeben, sich ihm vorzustellen. Doch eine Torgelegenheit gab es nur für Kobylik (41.). Mehr hatte der DSC auch in der zweiten Hälfte zunächst nicht aufzuweisen, im Gegenteil. Markus Bollmann begünstigte die Ex-Kameraden per Fehlpass, Hüzeyfe Dogan nahm dankend an und bediente Bröker. Beim Abschluss konnte sich der Stürmer die Ecke aussuchen. Einen Treffer hätte zuvor schon SCP-Gastkicker Akos Aranyos aus Ungarn landen können. Bei seinem ersten Ballkontakt zielte der 17-Jährige zu hoch.
Arminia half sich derweil mit einem umstrittenen Foulelfmeter. Nach einer Attacke von Dusko Djurisic an Kobylik gab es Strafstoß, den Masmanidis verwandelte. Vier Minuten vor Schluss gelang Kobylik nach einem Doppelpass mit Daniel Scherning sogar noch der DSC-Siegtreffer. Middendorp registrierte immerhin das zum Schluss des Spiels »gesteigerte Selbstvertrauen« seiner Elf.
Bielefeld: Formann - Danneberg (60. Stadel), Fischer (46. Westermann), Kucera (46. Bollmann), Rau - Tesche, Marx (46. Ndjeng), Masmanidis - Eigler (83. Scherning), Ahanfouf (46. Kamper), Kobylik
Paderborn: Starke (46. Lange) - Fall (63. Bayrak), Djurisic, Brouwers (46. Döring), Colinet - Krösche (46. Brinkmann), Schulp (63. Dogan) - Schüßler (46. Röttger), Krupnikovic (63. Dragusha), Koen (63. Aranyos) - Müller (63. Bröker)
Tore: 0:1 Bröker (66.), 1:1 Masmanidis (72., Foulelfmeter), 2:1 Kobylik (86.)
Schiedsrichter: Winkmann
Zuschauer: 1000

Artikel vom 24.03.2007