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Telekom-Chef:
Kundenkritik
oft berechtigt

Appell an Mitarbeiter

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Telekom-Chef René Obermann hat einen zusätzlichen, bedeutsamen Personalabbau angekündigt, wenn es nicht zur geplanten Auslagerung von 50 000 Telekom-Mitarbeitern in drei neue konzerneigene Servicegesellschaften kommt.
Telekom-Chef René Obermann.
Durch die neue Einheit Telekom Service solle möglichst viel Arbeit im Konzern verbleiben, statt sie extern vergeben zu müssen, appelliert Obermann in einer internen Information an alle Telekom-Mitarbeiter. Weil die Markt- und Preisentwicklung kritisch sei, müssten die Kosten gesenkt werden. »Dass wir das auch im Personalbereich schaffen, wird am Kapitalmarkt gelegentlich angezweifelt. Dort hören wir sehr häufig sogar die Forderung nach weitaus drastischeren Personal-Sparmaßnahmen«, schreibt Obermann.
In einigen Bereichen liege die Telekom bis zum Dreifachen über den Fremdkosten, die bei externen Anbietern pro Stunde für vergleichbare Leistungen entstünden. Ferner würden sich viele Kunden täglich über die Arbeit der Telekom beschweren. Die Fakten wie beispielsweise Erreichbarkeit, Termintreue, Problemlösung im Erstkontakt oder Wartezeit im T-Punkt seien unbefriedigend, räumt Obermann ein. Die Arbeit der Telekom sei ein bevorzugtes Gesprächsthema in den Kneipen der Republik.
»Es ist seit geraumer Zeit in Mode, sich über uns lustig zu machen. Das macht mich sehr betroffen«, schreibt Telekom-Chef Obermann. Unter anderem müssten durch eine Arbeitszeiterhöhung die Kosten pro Stunde gesenkt werden. Der Preisabstand zu den Mitbewerbern dürfe nicht mehr als ein paar Prozent betragen, sonst wanderten die Kunden weiter ab.

Artikel vom 23.03.2007