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»Institutionen«
mit im Boot

JSG Bielefeld-Süd neu am Start

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die Bündelung des Potenzials soll langfristig einen »florierenden Nachwuchshandball« im seit vielen, vielen Jahren schwächelnden Süden garantieren: Die drei Handballklubs HSG Eintracht Gadderbaum, HT SF Senne und SV Brackwede haben sich zur JSG Bielefeld-Süd zusammengeschlossen.

Seit einem Monat wird bereits in den neu zusammengewürfelten Mannschaften trainiert. Nach den Osterferien greifen acht männliche JSG-Vertretungen im Altersbereich von A- bis C-Jugend in Aufstiegs- und Pokalrunde an. Die neue Kooperation mit weit mehr als 100 spielenden Jugendlichen stellt sich als breit aufgestellte Macht mit imposanter Infrastruktur dar. Als Trainingsstätten stehen zehn Sporthallen in fünf Stadtteilen zur Verfügung. Diese Stärke birgt aber zugleich einen Nachteil: Für manch einen sind die weiten Anfahrten nicht ohne.
»Wir haben Großes vor,« sind zwei JSG-Schreiben an die Eltern überschrieben. Die Konzeption sieht unter anderem spezielle Fördereinheiten vor, ebenso professionelle physiotherapeutische Begleitung. Nicht nur im Trainerstab, vor allem auch im JSG-Beirat ist geballtes Knowhow versammelt. »Institutionen« wie der frühere TBV-Bundesligahandballer Frank Ziegler, Uwe Sonntag oder Klaus Ludwigs wollen als Väter talentierter Jungs helfen, die Förderung des Nachwuchses durch punktuelle leistungsunterstützende Maßnahmen voran zu treiben.
Auch Renate Schubert aus dem DHB-Lehrstab hat zugesagt, insbesondere den Torhütern das Rüstzeug für ein Konkurrieren auf Oberliganiveau zu vermitteln.
Manfred Peiler, Handballchef der HSG Eintracht Gadderbaum und 1. Vorsitzender der JSG Bielefeld-Süd: »Wir haben seit zwei Jahren Erfahrungen mit der JSG Eintracht Gadderbaum-Senne und sind gedanklich auf einiges vorbereitet. Wenn alle weiter so mit Feuer und Elan bei der Sache sind, glaube ich, dass wir ein gutes Wörtchen in der Spitze des Bielefelder Jugendhandballs mitreden können.« Eine Kampfansage an die Kollegen aus dem Norden gibt es nicht, wenngleich die Augenhöhe natürlich gesucht werde. »Wir wollen dorthin kommen, wo der TuS 97 teilweise schon ist.« Wie heißt es doch gleich im besagten JSG-Schreiben an die Eltern? »Die Erfolge des TuS 97 und anderer Nord- und Ostlichter im Bielefelder Jugendhandball werden neidlos anerkannt. Aber muss das auf Dauer so bleiben?«
Bislang waren die drei beteiligten Vereine mit lediglich drei Teams überkreislich vertreten. »Es ist unser primäres Ziel, diese Quote zu verbessern,« erklärt Peiler. Die ambitionierten B-Junioren, trainiert von Ivo Kraft, streben ab dem 21./22. April die Oberliga-Qualifikation an. Bernd Ansorge (A 1), Olaf Zimmermann (A 2), Alex Wötzel (B 2) und Florian Hoyer/Uwe Walter (C 1) wollen mit ihren Schützlingen ein Ticket für die Bezirksebene lösen.
Den JSG-Spielbetrieb organisiert als Spielwart Jürn Düsterloh (SVB), derweil der Senner Uwe Walter für die Sportliche Leistung zuständig ist. Ob die neue Südmacht von den engagierten Verantwortlichen der Stammvereine womöglich als Testballon angesehen wird, um mittel- oder langfristig im Erwachsenenbereich ebenfalls gemeinsame Sache zu machen, wird sich zeigen . . . Jedenfalls sollen 80 Prozent der Seniorenakteure der beteiligten Klubs künftig aus den eigenen Reihen kommen, so die Hoffnung. Und perspektivisch ist auch schon ein gemeinsamer Sponsorenpool im Süden angedacht.
Mit der JSG Bielefeld 07, einem Zusammenschluss von TG Schildesche und HSG Schröttinghausen-Babenhausen, haben übrigens zwei weitere Talentschuppen ihre Kräfte gebündelt.
www.jsg-bielefeld-sued.de

Artikel vom 22.03.2007