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Unsere Industrie braucht bezahlbaren Strom

Erneuerbare Energien ersetzen kein klassisches Kraftwerk, beinträchtigen aber die Landschaft

Die erfolgreichsten Kernkraftwerke der Welt werden in Deutschland betrieben. Sieben der zehn besten Produktionsergebnisse wurden 2006 von deutschen Kernkraftwerken (hier das Werk in Grohnde) erzielt.

Zum Widerstreit um die Nutzung der Kernenergie (WESTFALEN-BLATT-Forum vom 16. März 2007):
»Da Atomenergie nur Strom produzieren kann, hat sie keinerlei Bedeutung für den Wärme- und Treibstoffbereich.« Eine solch törichte Argumentation gegen Atomstrom von Mechthild Rothe (SPD), der Vizepräsidentin des Europaparlamentes, verdeutlicht, wie ich meine, die Qualität von Politikern mit Entscheidungsbefugnis und erklärt die vielen Fehlentscheidungen und Absurditäten, die uns Bürger ständig überraschen und ärgern.
Unsere Industrie braucht aber sicheren und bezahlbaren Strom! Das setzt eine krisensichere und wetterunabhängige Grundlast voraus mit dem traditionellen Energiemix Atommeiler plus Kohlekraftwerk. Mehr als 90 Prozent der Elektrizität geht in die Industrie. Andere Erzeuger wie E-Werke auf Gas- oder Ölbasis oder mit Wasserkraft sind nur am Rande Zulieferer.
Die geringen und unzuverlässigen Stromkapazitäten aus Wind- und Sonnenenergie müssen durch herkömmliche Erzeuger abgesichert werden. Sogenannte erneuerbare Energien ersetzen kein einziges klassisches Kraftwerk, aber sie verschandeln Landschaft und Natur (sogenannte »Horizontverschmutzung«). Zu dem Stichwort »Treibstoff« möchte ich auf die Benzinsynthese aus unseren riesigen Kohlelagern (sogenannte Kohleverflüssigung) hinweisen, die die Abhängigkeit vom Ölkartell mindern könnte. Der Ausstieg aus dem Bergbau ist ähnlich falsch wie der aus der Kernenergie. Denn hier könnte es viele neue, zukunftsorientierte Arbeitsplätze in der chemischen Industrie geben, in der Deutschland bis 1945 weltweit Vorreiter gewesen ist.
Angesichts der zahlreichen Atommeiler in den Ländern um uns herum wäre Deutschland ohne Kernkraftwerke nicht sicherer, aber mit Sicherheit ärmer und energiepolitisch noch anfälliger und leichter erpressbar als heute. Die Argumentation der FDP-Politikerin Gudrun Kopp für den klassischen Energiemix (einschließlich Atomstrom) ist für mich überzeugend und geht in die richtige Richtung.
Es ist wohltuend, dass sich seit einiger Zeit in Politik und Medien ein Wandel abzeichnet weg von der Klima-Treibhaus-Atomhysterie zu sachlich fundiertem Gedankenaustausch.
Erinnert sei an Galileo Galilei vor etwa 500 Jahren und seine Standhaftigkeit gegenüber Kirche und Staat...
DR. MED. ORTWIN HINZE32584 Löhne

Artikel vom 22.03.2007