12.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Dinge nicht verdrehen

EU will diskutieren


Zu dem Artikel »Europa fordert mehr Krippen«:
GibtÕs das wirklich: ein Grundrecht des Kindes auf einen Betreuungsplatz? Jedes Kind hat doch ein natürliches Recht auf die eigene Mutter!
Kommen wir diesem elementaren Grundrecht nicht nach, entstehen erwiesenermaßen Versäumnisse und womöglich sogar auch Folgeschäden am Kind, die später nur schwer auszugleichen sind. Das aber interessiert die sogenannten Experten der EU-Kommission offenbar herzlich wenig, wenn sie zum Wohle der Wirtschaft und aus machtpolitischen Gründen mit herrischem Unterton fordern: »Die Öffnungszeiten müssen (!) auf eine Vollzeit arbeitende Mutter zugeschnitten sein.«
Wohin führen solche EU-Diktate denn noch, denen auch unsere deutschen Politiker weitgehend hörig geworden sind?
Ich komme mir schon jetzt vor wie unter einer Obrigkeit, die keiner von uns gewählt hat und die dennoch versucht, über uns zu bestimmen und uns sogar die natürlichsten Menschenrechte abzusprechen, sei es im Namen der Sicherheit oder der Gleichberechtigung.
Ich bin Mutter von fünf Kindern und habe das natürliche Bedürfnis, auch für meine Kinder da zu sein und die Beziehung mit ihnen leben zu können. Würde ich ganztags arbeiten gehen, hätte ich bestimmt nicht fünf Kinder, um sie womöglich nur zur Nachtbetreuung im Haus zu haben.
Die wenigsten Kinder brauchen eine Fremdbetreuung, um glücklich aufzuwachsen. Vielleicht brauchen manche Mütter das Recht auf Ganztagsbetreuung, das kann ja sein. Aber lassen wir uns doch grundsätzlich die Dinge nicht verdrehen.
ERIKA HARTMANN33442 Herzebrock-Clarholz

Artikel vom 12.04.2007