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Deutschland auch am
Hindukusch verteidigen

Fällt Afghanistan, entsteht Aufmarschgebiet

Seit 2002 ist die Bundeswehr auch in Afghanistan im Friedenseinsatz.

Zum Thema »Flächenbrand - und deutsche Soldaten sind in Afghanistan dabei«:
Es beschleicht einen schon ein ungutes Gefühl, wenn man sieht, wie unsere Bundeswehr mehr und mehr in vielen Krisengebieten der Welt eingesetzt wird. Bei der Gründung der Bundeswehr zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg hat man an solche Möglichkeiten bestimmt nicht gedacht.
Beim Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sollten wir aber eines nicht außer acht lassen: Fällt Afghanistan wieder in die Hände der Taliban, so werden alle, die den Kampf gegen die westliche Kultur und Religion oder beides zusammen aufgenommen haben, ein hervorragendes Hinterland bekommen. Afghanistan wird dann zum Rekrutierungsbüro, zum Ausbildungszentrum, zum Rückzugs-, Ruhe- und Nachschubgebiet all derer, die den Kampf, aus welchen Gründen auch immer, gegen den ihrer Ansicht nach verkommenen Westen führen wollen.
Dort werden islamische Fundamentalisten, Terroristen, Fanatiker aller Art, idealistische Weltverbesserer, die verbittert in einen Kampf gegen die westliche Welt eingetreten sind, ihren Sammelpunkt und ihr Aufmarschgebiet finden. Diesem Staat wird aber auch eine diplomatische Isolation völlig gleichgültig sein, auch über Drohungen mit wirtschaftlichen Sanktionen wird man in Afghanistan dann nur lachen, denn er wird genügend Unterstützer aus allen Teilen der Welt haben.
Noch verheerender wäre es aber, wenn es gar zu einer unheilvollen Allianz mit den sich bildenden sozialistischen Staaten Südamerikas käme, die eine ganz andere Wirtschaftsform anstreben. Nur Fantasie? Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt - man sollte über diesen Satz doch noch einmal gründlich nachdenken.
RUDOLF WILESCHEK33014 Bad Driburg

Artikel vom 29.03.2007