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»Krippe« ist Futterplatz

Mütter können ihr Kleinkind selbst betreuen


Mit Bezug auf den Artikel: »Europa fordert mehr Krippen« möchte ich den Verantwortlichen einmal etwas in Erinnerung rufen: »Krippen« sind eigentlich Futterplätze für Tiere. In eine solche Futterkrippe, in einem Stall in Betlehem, ist vor gut 2000 Jahren Jesus nach seiner Geburt hineingelegt worden, weil seine Eltern bitter arm waren...
Die heutigen Eltern sind reich an Gütern dieser Zeit, und niemand hat eine »Krippe« nötig, denn unser berühmtes soziales Netz hält praktisch alle im Gleichgewicht, so dass eigentlich jede Mutter ihr kleines Kind in der Geborgenheit des Elternhauses betreuen kann. Dass eine Frau ihrem erlernten Beruf nachgehen will, ist zu verstehen, dennoch sollte der Vormittag, wenn irgend möglich, dem Kind gewidmet werden.
Haben die Mütter, die ihre kleinen Kinder schon des Morgens in fremde Hände geben, bedacht, dass ihnen selbst das Wunderbarste im Leben ihrer Kinder entgeht? Denn ihre Kinder lernen sprechen mit fremden Menschen, sie lernen laufen mit fremden Menschen, sie weinen und lachen mit fremden Menschen.
Ist den Müttern das alles mehr wert als der vorübergehende Verzicht auf den Beruf und die damit verbundenen Mehreinkünfte? Ich meine, eine Familie ist keine wirkliche Familie, wenn ihre hilfebedürftigen Mitglieder, die Kleinsten, den größten Teil des Tages außerhalb ihres Elternhauses von fremden Betreuern umgeben sind. Warum nehmen sich die Menschen nicht die Natur zum Vorbild? Eine Kette ist immer nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Tiere wissen das und handeln danach zur Erhaltung ihrer Art. Müssen erst wieder Krisen und Not regieren, damit Liebe und Geborgenheit erneut als überragend lebenswichtig angesehen werden?
ROSEMARIE HENNEMEYERper E-Mail

Artikel vom 29.03.2007