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Ignorant und borniert

SPD und Atomkraft - ein radikaler Kurswechsel

Der »Schnelle Brüter« in Kalkar ging nie in Betrieb, ist heute ein Freizeitpark.

Zur Debatte über die Kernenergie in Deutschland:
Die Negativ-Argumentation der Europa-Parlamentarierin Mechtild Rothe zur Kernkraft hält einer sachlichen Bewertung in keiner Weise stand - aber das kümmert weder sie noch ihre Partei. Wie eigentlich kommt die SPD zu ihrer kompromisslosen Ablehnung der Atomkraft, wo sie sich seinerzeit doch zunächst nachhaltig für diese zukunftsträchtige Energiequelle eingesetzt hatte? Immerhin wurde auf Betreiben der damaligen SPD-geführten NRW-Landesregierung der »Schnelle Brüter« in Kalkar gebaut - Kosten bis zur verfügten Stillegung 1991 (noch vor Aufnahme des Betriebs) stattliche 12000000000 D-Mark!
Inzwischen aber hatte die SPD ihr Herz für die technologiefeindlichen »Grünen« entdeckt, und die Kernenergie wurde aus politischem Machtkalkül heraus von einem Tag auf den anderen als »Teufelsspuk« fallengelassen wie eine heiße Kartoffel.
Fazit: Nicht die physikalischen Grundlagen der Kernenergie haben sich geändert, sondern die Einstellung der SPD hierzu, und daran hält diese Partei, nur um das Gesicht zu wahren, bis heute mit einer nicht zu überbietenden Ignoranz und ideologischen Borniertheit eisern fest - unter Inkaufnahme immenser Verluste an sicheren deutschen Arbeitsplätzen, an wertvollem Forschungspotential und von Umweltgefährdung durch die zusätzliche Kohlendioxid-Produktion aus fossilen Brennstoffen, die eine Abschaltung unserer Kernkraftwerke unausweichlich nach sich zieht. PHILIPP-RAINER FÄTH
32312 Lübbecke

Artikel vom 22.03.2007