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Polizei fahndet nach
Hamburger Babymörder

Mutter (26) stellt sich und belastet Vater (23)

Hamburg/Nürnberg (dpa). Die Mutter des in Hamburg aus einem Hochhaus geworfenen Babys hat sich gestern der Polizei gestellt.

Die 26-Jährige gab an, der 23 Jahre alte Vater des Kindes habe die Tat begangen. Nach Polizeiangaben wird zur Zeit intensiv nach dem Verdächtigen gefahndet. Die Mutter hatte sich zuvor einer Bekannten anvertraut, die sie überzeugte, zur Polizei zu gehen.
Die Leiche des Neugeborenen war, wie berichtet, am Samstag von einem Spaziergänger in einer Plastiktüte auf dem Rasen am Fuße des 20-stöckigen Hochhauses gefunden worden. Die Ermittlungen ergaben, dass das Neugeborene gelebt hatte und erst durch den Sturz zu Tode kam.
Nach Angaben der Polizei soll die Frau, eine Polin, das Kind allein in der Wohnung zur Welt gebracht haben. Dann sei ihr 23 Jahre alter Lebensgefährte hinzu gekommen. Er habe das Kind an sich genommen und in einer Plastiktüte aus der Wohnung im zehnten Stock der Wohnanlage in Hamburg-Olsdorf geworfen. Der 23-jährige Mazedonier sei polizeibekannt, teilten die Behörden mit.
In Nürnberg hat eine 39-jährige Frau gestern vor dem Landgericht gestanden, ihr neugeborenes Baby 2005 erwürgt zu haben. Die Angeklagte erklärte, sie habe Angst gehabt, wegen des Babys von ihrem Lebensgefährten (45) verlassen zu werden. Der Mann hatte die Leiche sieben Monate später im Gefrierschrank gefunden. Das Paar hat bereits zwei Söhne (6 und 10). Der Vater des getöteten Säuglings gab als Zeuge vor Gericht an, von der dritten Schwangerschaft seiner Partnerin ebenso wenig bemerkt zu haben wie von den beiden vorausgegangenen.

Artikel vom 21.03.2007