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Zwischen Kunst und Justiz gibt es einige Parallelen

Susanne Albrecht stellt bei Artists Unlimited aus

Bielefeld (uj). Die Herforder Künstlerin Susanne Albrecht hat Parallelen zwischen Kunst und Justiz ausgemacht. »Beide Welten konstruieren die Wirklichkeit«, meint sie. Beispiele dieser These präsentiert sie von Donnerstag an in der Galerie Artists Unlimited.

Man kennt die amorph-amöbisch anmutenden Objekte und Skulpturen der Künstlerin aus zahlreichen Ausstellungen in der Region. Zuletzt waren ihre Arbeiten in Bielefeld im November im BBK-Atelier zu sehen: Zu Knäulen und Kegeln aufgewickelte Stoffbänder, die sie aus alten Textilien herausschneidet und aneinander knüpft. Oder mit eben solchen Stoffstreifen umwickelte Alltagsgegenstände, die wie die Raupe im Kokon stecken.
In den verliesartigen Räumen der Galerie entfalten diese Objekte noch einmal einen ganz eigenen Reiz. Zum Beispiel korrespondieren die Gebrauchsspuren an den Kunstgegenständen perfekt mit dem morbiden Charme der Räumlichkeiten.
In einem weiteren Raum zeigt Albrecht Skulpturen aus Kalksandstein. Zum Teil sind sie ebenfalls mit Bändern umwickelt sowie mit Wachs überzogen worden. Von zweierlei Herkunft, verweisen die hybriden Objekte auf eine nicht fassbare Wirklichkeit. »Mir geht es um Vieldeutigkeit. Ich will alles in der Schwebe lassen«, sagt die Künstlerin.
Diesem Ansinnen folgend, wählte Albrecht als Ausstellungstitel »anhänglich«. »Dabei handelt es sich um ein Wortspiel. Anhänglich sind im juristischen Alltagsdeutsch Verfahren, die sich in der Schwebe befinden. Man kann mit »anhänglich« aber auch alles andere assoziieren. Jeder sieht darin etwas anderes«, erklärt die Herforderin.
Die Ausstellung wird am Donnerstag, 22. März, um 19.30 Uhr bei Artists Unlimited, Viktoriastraße 24, eröffnet. Sie läuft bis zum 1. April und kann freitags, samstags und sonntags von 17 bis 20 Uhr besichtigt werden

Artikel vom 22.03.2007