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Tötungs-Gerüchte um
Knut sind »Blödsinn«

Eisbärbaby wird Star einer ARD-Zoo-Doku

Knut wächst und gedeiht
prächtig. Foto: dpa

Berlin (dpa). Das Berliner Eisbärbaby Knut im Zoologischen Garten wird weiter von Menschenhand aufgezogen. Spekulationen um eine Todesspritze wegen angeblich nicht artgerechter Aufzucht wies Zoo-Tierarzt André Schüle gestern als »kompletten Blödsinn« zurück. Zu Berichten, in denen Tierschützer die Entscheidung für die Aufzucht scharf kritisiert und empfohlen hatten, das Tier zu töten, sagte er : »Diese zusammengebastelten Teilwahrheiten verärgern und sind nicht nachvollziehbar.«
Der Fall von Knut sei nicht vergleichbar mit einem Fall im Zoo Leipzig, bei dem ein Lippenbärbaby eingeschläfert wurde. Das Leipziger Jungtier habe von Anfang an keine Überlebenschance gehabt. Bei dem Berliner Eisbär und seinem Zwilling, beide nach der Geburt etwa 800 Gramm schwer, sei dies aber sehr wohl der Fall gewesen. Beide waren von der Mutter abgelehnt worden. Der Zwilling Knuts starb hingegen aber nach vier Tagen Brutkasten an einer Infektion. Knut hingegen entwickelte sich unter der Fürsorge der Tierärzte und -pfleger prächtig, wiegt inzwischen neun Kilo.
Auch der Deutsche Tierschutzbund lehnt die Tötung Knuts ab. »Dieses Tier muss am Leben bleiben. Die Tötung hat nichts mit Tierschutz zu tun«, sagte Verbandspräsident Wolfgang Apel.
Noch vor Ostern soll sich Knut im Zoo erstmals dem Publikum im Freien präsentieren, vom 24. März an ist er im ARD-Fernsehen Held einer zehnteiligen Doku. Viele Zoos haben bereits ihren Wunsch bekundet, Knut später als strammen Zuchtmann zu bekommen.

Artikel vom 20.03.2007