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Unternehmen Gold
startet nicht glatt

Eiskunstlauf-WM: Sawtschenko/Szolkowy sauer

Tokio (dpa). Erst brach der Schlittschuh auseinander, dann klappten mit dem neuen die Sprünge plötzlich nicht mehr, und bei der Ankunft in Tokio gab es Streit um Sponsorenlogos.

Das Unternehmen Gold steht für Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy bei der Eiskunstlauf-WM unter keinem guten Stern. »Man kann sich gar nicht konzentrieren, wenn ständig neue Bestimmungen vom Weltverband erlassen werden«, sagte Ingo Steuer, Trainer der Europameister, der mit seinem Paar wegen eines einzigen zu großen Sponsorenlogos auf den Trainingsanzügen nicht einmal die Halle betreten durfte.
Werbung im Wettkampf war beim Eiskunstlauf noch nie erlaubt, doch nun wurden bei den Chemnitzern auch die strengen Regeln im Training angewandt. Für die Sachsen, die wegen der Stasi-Vergangenheit von Steuer um jede finanzielle Unterstützung kämpfen müssen, ist die Untersagung ein kleiner Rückschlag in ihrem ständigen Kampf ums Überleben. Ohne ihren Internetauftritt zur Sponsorensuche könnten sich die Mitfavoriten um den Titel keine großen Sprünge leisten. Der Eiskunstlauf wolle doch modern sein, in welcher anderen Sportart gebe es solche Bestimmungen, fragte Steuer vor Beginn des heutigen Wettkampfes (9 Uhr/Eurosport).
Dabei hat das deutsche Top-Paar schon genug Probleme. Der Schlittschuhwechsel bei der 23 Jahre alten Sawtschenko kam zur Unzeit: direkt in der Wettkampfvorbereitung, wo Kufenkünstler nie wechseln. »Sie hatte große Schmerzen mit dem instabilen alten Schuh. Die sind jetzt weg, aber dafür klappten wegen eines ungewohnten Kufenschliffes zeitweise Axel und Salchow nicht mehr«, erzählte Steuer, den die Zielstrebigkeit seiner gelehrigen Schülerin aber begeistert: »Sie will trotzdem Gold.« Gegen drei chinesische Weltklasse-Paare sei das ein schweres Unterfangen.

Artikel vom 20.03.2007