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Doppel feiern doppelt

Wels/Schellenberg und Gamm/Subschinski holen Bronze

Melbourne (dpa). Deutschlands Wasserspringer sind eine Medaillenbank: Mit Nerven wie Drahtseile sind Andreas Wels und Tobias Schellenberg bei der Schwimm-WM nach einer 25-minütigen Final-Unterbrechung wegen Stromausfalls zu Bronze im Synchron-Wettbewerb vom Dreimeterbrett gesprungen.
Vom Turm eroberte die 29-jährige Annett Gamm mit der elf Jahre jüngeren Nora Subschinski mit Bronze ihre erste WM-Medaille.
Als im vierten Durchgang das Licht ausfiel, bewahrten die Olympia-Zweiten Wels/Schellenberg (Halle/Berlin) klaren Kopf und eroberten zum dritten Mal in Serie eine WM-Medaille. »Das zeigt, dass wir unter allen Bedingungen immer unsere Leistung abrufen können«, sagte Wels. »Die Freude ist groß«, sagte Schellenberg, nachdem mit 414,54 Punkten und 3/10 Vorsprung Bronze und der Quotenplatz für Olympia 2008 in Peking unter Dach und Fach waren. Christa Thiel, die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), war voll des Lobes: »Es ist unheimlich toll, wie sie das gepackt haben.«
Glücklich waren auch Annett Gamm und Nora Subschinski. »Ich wollte es im ersten Moment gar nicht glauben«, sagte die Dresdnerin Gamm. »Wir wollten es erst an der Anzeigetafel sehen«, bemerkte Nora Subschinski aus Berlin. 306,63 Punkte hatten sie endlich vom vierten Platz befreit.
Um Doping-Verdächtigungen vorzubeugen, ist der Chefrainer der deutschen Schwimmer, Örjan Madsen, in die Offensive gegangen. Madsen stellte sich kritischen Fragen, »um zu zeigen, dass wir clean sind«. Die deutschen Schwimmerinnen waren nach drei Weltrekorden 2006 bei der EM international Verdächtigungen ausgesetzt. Der DSV hatte darauf mehr Doping-Tests gefordert. Madsen: »Unsere Schwimmer sind in den letzten zwölf Monaten zwölf bis 15 Mal getestet worden, einige in den vergangenen sechs Wochen sechs Mal.« In Melbourne bot er an: »Zeigen Sie mir ein Land, das mehr gegen Doping macht. Sagen Sie mir, was die tun - wir werden es auch machen.«
Synchronspringen 3 m, Männer: 1. Qin Kai/Wang Feng (China) 458,76 Pkt.; 2. Alexandre Despatie/Arturo Miranda (Kanada) 418,92; 3. Tobias Schellenberg/Andreas Wels (Berlin/Halle/Saale) 414,54;
Synchronspringen 10 m, Frauen: 1. Jia Tong/Chen Ruolin (China) 361,32 Pkt.; 2. Briony Cole/Melissa Wu (Australien) 324,00; 3. Annett Gamm/Nora Subschinski (Dresden/Berlin) 306,63
Synchronschwimmen, Solo, Technische Kür: 1. Natalja Ischenko (Russland) 99,000 Pkt.; 2. Gemma Mengual (Spanien) 98,000; 3. Saho Harada (Japan) 96,833; ...20. Lisa Lacker (Flensburg) 81,500
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Artikel vom 20.03.2007