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Apotheken steigen
ins Reisegeschäft ein
Service für die Kunden hält sich allerdings in Grenzen
Neue Konkurrenz für die ohnehin schon gebeutelten Reisebüros: Nach Internet und Discountern treten nun auch die Apotheken an und verkaufen Urlaub. 1500 Apotheken in ganz Deutschland sind mit von der Partie und kooperieren dazu mit dem Kölner Spezialreiseanbieter »Mediplus«.
Der ist in Gesundheitskreisen auch durch sein touristisches Angebot für die Barmer Ersatzkasse bekannt. Ob Rheuma, Arthrose, Diabetes, Osteoporose oder Hautprobleme - viele Apotheken können ab sofort ihren Kunden wohltuende Gesundheitsreisen anbieten. Der neue 44-seitige Katalog stellt insgesamt mehr als 80 Touren mit unterschiedlichen Gesundheitsprogrammen vor. Ralf Baumbach, Geschäftsführer von Mediplus Reisen: »Aufgrund der Leistungskürzungen im Gesundheitssystem wird die private Gesundheitsvorsorge immer wichtiger. Da der Apotheker seine Kunden und deren Bedürfnisse kennt, kann er kompetent passende Reiseziele empfehlen.«
Eine Behauptung, die freilich so nicht stehen bleiben kann, denn die Apotheken fungieren nur als Prospektverteiler -Êbuchen muss der Interessent bei einer anonymen Hotline. Die Apotheke bietet keinen Service bei der Abwicklung der Reise.
Im Angebot sind Reisen mit medizinischen Programmen und Betreuung vor Ort sowie Reisen mit ärztlicher Begleitung, die jeweils auf verschiedene gesundheitliche Bedürfnisse ausgerichtet sind. Zum Beispiel Kur-Urlaub in Bad Füssing, Thalasso auf Usedom, Rheuma-Wochen auf Ischia, Sauerstoff-Therapie am Plattensee, Privatkurwochen in Marienbad. Bedenklich: es wird sogar ein Heilversprechen gegeben! So heißt es in der Ankündigung des Veranstalters: »Es wird in dem Katalog keine normalen Reisen, sondern ausschließlich Wellness-, Kur- und Gesundheitsreisen sowie Reisen mit ärztlicher Begleitung geben, die nachhaltig der Linderung von Beschwerden und der allgemeinen Gesunderhaltung dienen oder sich im Einzelfall auf bestimmte Behandlungsmethoden konzentrieren«. (ta)


Artikel vom 23.03.2007