Von Uwe Koch Bielefeld (WB). Das Amtsgericht Bielefeld hat eine Frau aus Schildesche wegen der Attacke ihres Rottweilers zu 600 Euro Geldstrafe verurteilt. Durch den Angriff angeleinten des Hundes war ein Passant verletzt worden.
Der Bielefelder Gerd H. (alle Namen geändert) führte am 30. August 2006 seinen Pudel »Susi« auf dem Weg zwischen dem Heinrich-Froböse-Haus und der Ziegelei-Kuhle aus. Ihm entgegen kam die 32-jährige Sunja V., die einen Kinderwagen schob und an der Leine ihren Rottweiler »Carlos« führte. Beim Anblick des Pudels gebärdete sich der massive Hund angriffslustig, wollte sich auf den kleinen Pudel stürzen. Gerd H. wollte dem Angriff ausweichen, zog die Pudeldame so ruckartig an der Leine, dass er selbst das Gleichgewicht verlor und stürzte. Der Mann zog sich eine schmerzhafte Verletzung der linken Schulter zu. In der Folge erstattete er Strafanzeige wegen Körperverletzung gegen die Hundebesitzerin. Den Behörden war Sunja V. zu dem Zeitpunkt wegen Problemen mit der Hundehaltung schon keine Unbekannte mehr. Zunächst hatte die Frau die Sachkundeprüfung zum Halten des Hundes nicht bestanden. Nachdem ihr der Sachkundenachweis im zweiten Anlauf im Jahr 2004 doch noch erteilt worden war, fiel der Rottweiler der Frau durch die Attacke auf einen anderen Passanten negativ auf: »Carlos« hatte dem Opfer ins Hosenbein gebissen, eine Verletzung war gottlob ausgeblieben. Die Stadt Bielefeld hatte im vergangenen Jahr nach dem zweiten Vorfall reagiert, hatte der Frau nun das Führen von Hunden untersagt. Diesen Verwaltungsakt hatte Sunja V. akzeptiert. Gegen den Strafbefehl des Amtsgerichts hatte sie indes Einspruch eingelegt. Zu gestrigen Verhandlung erschien die Angeklagte jedoch nicht. Rechtsanwalt Wilfried Ewers zog daher den Einspruch zurück. Es bleibt damit bei einer Geldstrafe von 600 Euro (30 Tagessätze zu jeweils 20 Euro). - Rottweiler »Carlos« ist bereits in einer anderen Familie untergebracht.
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