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Oslo beendet Boykott

Norwegischer Vizeaußenminister bei Hanija


Gaza (Reuters). Der vor einem Jahr vom Westen verhängte Boykott gegen die Palästinenser-Regierung ist gestern auf diplomatischer Ebene beendet worden: Als erster ranghoher Diplomat eines europäischen Staates traf Norwegens Vizeaußenminister Raymond Johansen den palästinensischen Ministerpräsidenten Ismail Hanija von der israelfeindlichen Hamas. »Wir hoffen, dass die Einheitsregierung hart arbeiten wird, um die Erwartungen der internationalen Gemeinschaft zu erfüllen«, sagte Johansen in Gaza.
Der internationale Boykott der palästinensischen Regierung bröckelt. Nach Frankreich und Großbritannien ließ gestern auch Deutschland die Tür zu offiziellen Kontakten mit Ministern des
neuen Kabinetts offen. »Da sollten wir uns im Augenblick nicht vorschnell festlegen«, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Das US-Außenministerium kündigte Gespräche mit einzelnen Regierungsmitgliedern und »von Fall zu Fall« an.
Hamas-Mitglieder haben erstmals seit Ausrufung einer Waffenruhe vor vier Monaten wieder einen Anschlag verübt. Siebekannten sich zu einem Feuerüberfall, bei dem am Rande des Gazastreifens ein israelischer Ingenieur schwer verletzt wurde.

Artikel vom 20.03.2007