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Fusion TUI/First Choice

Schöne Reise


Natürlich ist das Reisegeschäft hart. Mitbewerber gibt es wie Sand am Meer. Das Internet hält viele Bürger vom Gang ins Reisebüro ab und zudem ändern sich die Ansprüche der Kunden. Individualität wird heute groß geschrieben. Darauf flexibel zu reagieren, fällt Konzernen wie TUI in der Regel nicht so leicht wie kleineren (Nischen-)Anbietern.
Wenn sich nun zwei Große der Branche zusammentun, kommt es darauf an, wie sich deren Angebote ergänzen. So gesehen ist TUI-Chef Michael Frenzel mit der Fusion der Touristiksparte von TUI mit dem britischen Konkurrenten First Choice ein guter Schachzug gelungen. Hauptumsatzträger ist zwar wie bei TUI der Massentourismus, aber die Briten sind auch mit Nischenangeboten erfolgreich. Dazu gehören exklusive Spezialreisen, Aktivurlaub und die Online-Buchung von Unterkünften und Touren. Ob der Verbraucher davon in Euro und Cent profitiert, bleibt abzuwarten.
Frenzel indes, Anfang der 1990-er Jahre noch als »Manager des Jahres« gefeiert, zuletzt aber wegen schlechter Geschäftszahlen heftig kritisiert, hat wohl auch seinen eigenen Posten gerettet. Seine Abberufung schien manchen Investoren nur eine Frage der Zeit zu sein. TUI stehe für »Trauer unter Investoren«, unkten sie. Nun hat Frenzel sie alle überrascht. Schöne Reise. Edgar Fels

Artikel vom 20.03.2007