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Das Lachen
von Dornberg

Landesliga-Spitze eng beisammen

Bielefeld (WB/jm). Fünf, sechs, sieben, acht. Nicht nur geographisch, auch in der Tabelle der Fußball-Landesliga zeigen sich der FC Türk Sport, VfL Theesen, TuS Dornberg und TuS Jöllenbeck nach 19 gespielten Durchgängen nachbarschaftlich verbunden. Auffällig: Theesen (47), Dornberg (46) und Jöllenbeck (44) haben bis dato die meisten Ligatreffer erzielt.

Der FC Türk Sport fällt in dieser Rubrik aus der Reihe. Mit Özgen Yildiz (12) und Jochen Pape (7) verfügt die Mannschaft von Mehmet Ertunc zwar über zwei ausgesprochene Goalgetter, ist aber auch entsprechend leicht ausrechenbar. »Dornberg hat uns keinen Platz gelassen, hat sofort Pressing gespielt. Und wir haben leider einen schlechten Tag erwischt,« bedauert Ertunc die erste Derbyniederlage der Saison.
Trotz kleiner Durststrecke - nur ein Dreier aus den zurückliegenden fünf Spielen, ohnehin erst zwei Auswärtssiege - ist der FC Türk Sport bei drei Zählern Rückstand auf Primus Bad Oeynhausen weiter ganz »dick« im Meisterschaftsrennen. »Wir können mit dem Erreichten jetzt schon sehr zufrieden sein. Das ist mehr, als wir wollten. Die Landesliga ist doch das Beste, was dem Verein passieren kann,« meldet Ertunc keine Ambitionen an. Bei einigen seiner Schützlinge (»Die sind ausgepowert«) spüre er eh Abnutzungserscheinungen. »Der ein oder andere braucht eine Verschnaufpause und wird sie auch bekommen.« Das kleine Problem: »Wir haben auf der Bank nicht so viele Leute mit Landesliganiveau in der Hinterhand.« Für Mehmet Ertunc ist es wichtig, dass seine Crew sich nicht nur sportlich etabliert hat. »Die Mannschaft ist diszipliniert geworden. Es gibt kaum Negativschlagzeilen. Das war unser erstes Ziel neben dem Klassenverbleib.«
Warum der TuS Dornberg nach kurzzeitiger Schwächephase mit zwei 2:1-Siegen in die Erfolgsspur zurückgefunden hat, dafür kennt Mirko Jerenko - er ist seit seinem Amtsantritt als Chefcoach wirklich noch ohne Derbyniederlage - eine plausible Erklärung: »Wir lachen ziemlich viel, das tut gut. Wir haben Spaß, es geht recht locker zu. Die Jungs verstehen sich. Wir sind auf dem Weg, eine kompakte Einheit zu werden.«
Auch wenn der Tabellenthron nicht fern ist - »unser Blick geht nicht nach oben. Das Ziel Aufstieg haben wir nicht,« bekennt Dornbergs Trainer. Um schmunzelnd hinzuzufügen: »Wenn wir weiter siegen, kann es sein, dass wir irgendwann nochmal eine neue Rechnung aufmachen müssen . . .«
Als Neuverpflichtungen für die kommende Saison stehen bislang Piet Spilker (TuS Jöllenbeck) und Willi Capsa (VfL Theesen) fest. »Sein Herz schlägt nun mal für Dornberg. Ihn reizt es, dass wir hier eine Mannschaft mit Perspektiove aufbauen«, freut sich Jerenko auf Rückkehrer Capsa. Auch Kai Potthoff (22), Torhüter des SC Verl II, soll vor einem Wechsel zum Mühlenbrink stehen. SCV-Coach Raimund Bertels bestätigt entsprechende Gespräche. »Aber auch andere wollen ihn haben.«
Der VfL Theesen holt sein ausgefallenes Spiel gegen Klosterbauerschaft am Ostermontag (15 Uhr) nach. Addo Halvadzija gehört ab sofort nicht mehr zum Kader, nachdem der wiederholt auffällig geworden ist und sich in der Vorwoche geweigert hatte, in der »Zwoten« auszuhelfen. »Ein Fragezeichen ist jetzt noch, ob Bono Pavlovic weitermacht oder nicht,« sagt Trainer Andreas Brandwein.
Wegen des Kunstrasen-Neubaus müsse der Landesligist 2007/08 »finanziell dicke Abstriche machen«, so Brandwein weiter. Da aus der eigenen A-Jugend, souveräner Landesliga-Spitzenreiter, zehn Leute in den Seniorenbereich wechseln, wird Brandwein also aus der Not eine Jugend machen und demnächst vermehrt den eigenen Nachwuchs einbauen. »Wir werden nicht mehr so ganz ergebnisorientiert spielen,« kündigt er an. Schaun mer mal . . .

Artikel vom 20.03.2007