23.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kraut mit BärenkräftenJetzt sprießt der Bärlauch - Vorsicht, Verwechslungsgefahr!
Nach dem Winterschlaf haben sich die Bären über das frische Grün hergemacht, um wieder zu Kräften zu kommen. Das jedenfalls besagt eine Überlieferung der alten Germanen. Ob der Bärlauch wirklich »Bärenkräfte« verleiht?
Auf jeden Fall wird ihm eine heilende Wirkung zugeschrieben. Karriere machte das köstliche Kraut gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts, als professionelle Köche den Bärlauch (wieder)entdeckten. Seitdem ist er von frühlingshaften Speisekarten kaum noch wegzudenken. Denn soviel ist klar: Bärlauch schmeckt einfach wunderbar!
Ob als Schaumsüppchen, zu Pesto oder einem würzigen Risotto verarbeitet: Dass der Bärlauch in der modernen und gesunden Küche »in« ist, hat gute Gründe. Wie seinen Verwandten, den Knoblauch, kann man ihn mit vielen mediterranen Kräutern, aber auch mit Pfeffer und Muskat sehr gut kombinieren. Sein kräftiger Geschmack harmoniert sogar mit den Gewürzen der asiatischen Küche, zum Beispiel mit Curry, Kurkuma oder Kreuzkümmel.
Bärlauch ist eine Zwiebelpflanze und zählt zur Familie der Lauchgewächse. Innerhalb dieser gehört er zur artenreichen Gattung Allium, zu der so wichtige Kulturpflanzen wie die Gemüsezwiebel, Knoblauch, Lauch und Schnittlauch gehören.
Sein Zuhause sind feuchte und schattige Laubwälder. In diesen Tagen - Ende März, Anfang April - beginnt die Zwiebel mit dem Austrieb der Blätter und begrünt mitunter große Flächen des ansonsten noch farblosen Waldbodens.
Wer Bärlauch im Wald sammeln möchte, sollte sich vorher mit der Botanik befasst haben, denn ähnlich wie beim Pilzesammeln droht das Risiko der Verwechslung mit ähnlichen, dafür aber hochgiftigen Pflanzen. Herbstzeitlose und Maiglöckchen zum Beispiel sind dem Bärlauch nicht unähnlich, dürfen aber keinesfalls gegessen werden. Sicheres Erkennungsmerkmal des Bärlauchs ist sein knoblauchartiger Geruch, der sofort frei wird, wenn man die Blätter mit den Fingern zerreibt.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft frischen Bärlauch am besten auf dem Wochenmarkt oder pflanzt das Kraut gleich im eigenen Garten an. Daniela Lang

Artikel vom 23.03.2007