Von Franz Braun Bielefeld (WB). »Steht auf, wenn ihr Dolphins seit«, skandierten die 500 Zuschauer in der Carl-Severing-Halle kurz vor dem Schlusspfiff und erhoben sich von ihren Sitzen, um dem Regionalliga-Meister und Zweitligaaufsteiger, den TSVE-Dolphins, in ihrem letzten Heimspiel nochmal für die erbrachte Leistung in dieser Saison zu danken. Mit einem 106:69 (56:42)-Sieg gegen SV Hagen-Haspe schlossen die TSVE-Basketballer die Heimsaison ohne eine einzige Niederlage ab.
Die weiße Weste zu behalten, war auch die Zielsetzung von Trainer Ilijas Masnic gewesen, denn schließlich sollte die anschließende gemeinsame Meisterfeier mit den Fans nicht durch eine Niederlage getrübt werden. Mit den Gedanken der ersten Heimschlappe mussten sich die 500 Anhänger mit Ausnahme von drei Minuten im ersten Viertel eigentlich nie befassen. Zu sehr dominierten die Dolphins den Tabellenvorletzten. »Wir rechnen uns in Bielefeld einiges aus«, hatte Hagen-Haspes Coach Omar Rahin vor dem Match vollmundig verkündet. Der klare Sieg gegen BB Salzkotten hatte das Selbstvertrauen enorm gestärkt. Doch der Optimismus war etwas zu vollmundig, haben die Dolphins doch eine andere Qualität als der OWL-Konkurrent BB Salzkotten. Nach nervösem Beginn auf beiden Seiten, zahlreiche Korbleger wurden regelrecht leichtfertig vergeben, kam der Gast nach 0:4-Rückstand dank drei Dreier vom Amerikaner Jermaine Robinson zur 9:4-Führung, die sogar bis zur siebten Minute auf 13:6 ausgebaut werden konnte. Doch die Hoffnung auf einen Überraschungssieg währte nicht einmal vier Minuten. Nach einer Auszeit von Ilijas Masnic und der Einwechselung von Oliver Mankowski, der sich um den US-Boy Robinson kümmern sollte, machte der Meister ernst. Insbesondere David Bunts, der 12 Punkte (zwei Dreier im ersten Viertel markierte. Nach dem 18:17 (8.) gaben die Dolphins die Führung nicht mehr aus der Hand. Robinson, der beim Sieg gegen Salzkotten noch sechs Dreier markiert hatte, lag bei Mankowski an der Kette. Aber auch der Kanadier Pointguard O'Neal Gordon blieb dank der jetzt konzentrierten Defense der Bielefelder ebenso blass, wie der dritte Hagen-Hasper Neuzugang Aleksandar Peric, der nur drei magere Pünktchen verbuchen konnte. Jetzt begann sehr zur Freude der 500 »Meister-Fans« das Schaulaufen der Dolphins. Ein Klassenunterschied wurde deutlich und entsprechend baute der Meister sein Polster aus. Waren es nach dem ersten Viertel noch deren sieben Punkte (26:19), so waren es zur Pause schon deren 14 (56:42). Doch der Hunger der Dolphins nach »Mehr« war noch nicht gestillt. Kontinuierlich setzte sich der TSVE ab. Die Gäste hatten nicht nur längst die Hoffnung auf eine Überraschung zu den Akten gelegt, sondern auch jegliche Gegenwehr. »Da haben ich meine Spitzenkräfte vom Feld geholt, um sie für das Abstiegsendspiel am letzten Spieltag gegen den UBC Münster zu schonen. Bielefeld hat uns unsere Grenzen aufgezeigt«, bekannte Trainer Omar Rahim. Aber auch Trainer Ilijas Masnic gab nun auch den Jungs entsprechende Einsatzzeiten, die sonst nur auf der Bank sitzen oder zu Minuteneinsätze kommen. Und die »zweite Fünf« schlug sich achtbar, konnte sie im letzten Viertel den Vorsprung sogar auf 37 Punkte aufbauen. Auch den Wunsch des Publikums, »wir wollen die Hundert sehen«, erfüllte Dolphins Kapitän Daniel de Juan per Dreier. Als dann auch noch Cristof Schirok einen Dreier setzte, war die Halle ein Tollhaus, denn jetzt hatte alle Dolphins ihren zählbaren Anteil am letzten Heimerfolg. Im Anschluss folgte die große Meisterfeier im Vorraum der Carl-Severing-Halle mit den Fans, die recht zahlreich bis Mitternacht bei Freibier mit den Spielern auf den Titel anstießen und sich schon auf die zweite Liga freuten. TSVE-Dolphins: Atsür (14/2), Bunts (27/3), Chaddadi (14), Cvjetkovic (8), de Juan (6/2), Mankowski (10), Rondas (8/2), Mertens (3/1), Sabourin (12), Schirok (4/1).
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