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Die neue Paderborner Torgefahr

Sechs Tore in 180 Minuten: Ein Grund heißt Nebojsa Krupnikovic

Unterhaching (WB/MR). Erst der zweitschwächste Angriff der Liga und jetzt sechs Tore in 180 Minuten - der SC Paderborn 07 lässt die Liga-Rivalen kräftig staunen. Für Trainer Holger Fach ist das allerdings nur eine glückliche Fügung: »Es gibt Phasen, da gehen die Bälle rein und dann will die Kugel mal wieder nicht ins Tor. Wir haben zurzeit die bessere Phase.«

Das klingt (zu) bescheiden, denn für die neue Torgefahr an der Pader gibt es Gründe. Zum Beispiel das Passspiel. Kam in der Hinrunde gerade das letzte und alles entscheidende Zuspiel zu oft gar nicht an, so sind es jetzt gerade die Bälle in die Spitze, die besonders gut passen. Auch wenn noch nicht alles klappt, die Analyse von Gästecoach Harry Deutinger nach den 90 Minuten war eindeutig: »Wenn Paderborn noch ein bisschen sicherer und cleverer gespielt hätte, wären wir heute abgeschossen worden.«
Eine andere Ursache für die starke Torquote ist ohne Frage Nebojsa Krupnikovic. Seine Zuspiele sind nicht nur gut, der Serbe flößt den Gegenspielern auch Respekt ein. Fach: »Das sieht man, wenn sie ihn stellen wollen oder wie sie in die Zweikämpfe gehen.«
Der dritte Grund ist, dass es der Mannschaft im Abstiegskampf nur um den Gesamterfolg geht. So legte beim 2:0 René Müller den Ball noch einmal für Roel Brouwers auf und versuchte es nicht selbst. Genauso machte es Krupnikovic vor dem 3:0, als er den Ball uneigennützig Erwin Koen zuspielte. »Es geht um den Verein, um Arbeitsplätze und um das neue Stadion. Das ist allen bewusst, das haben alle verinnerlicht. Deshalb wird auch auf dem Rasen so gehandelt«, fasste der Kapitän die Situation so zusammen. Und René Müller muss es wissen. Der Torjäger hat bislang wie kein Zweiter alle Höhen und Tiefen in der Paderborner Spitze mitgemacht.

Artikel vom 19.03.2007