SC Paderborn 07: Dem 3:2 gegen Essen folgt ein 3:0 in Unterhaching
Von Matthias Reichstein Unterhaching (WB). Fußball-Zweitligist SC Paderborn 07 marschiert mit Riesenschritten in Richtung Klassenerhalt. Nach dem 3:0 (2:0)-Sieg bei der SpVgg Unterhaching stockte der SCP sein Punktekonto auf 33 Zähler auf, verbuchte innerhalb von nur einer Woche den zweiten Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt und baute den Vorsprung auf acht Zähler aus.
»Das war auch in der Höhe ein verdienter Sieg, aber wir sind noch längst nicht am Ziel«, sagte Paderborns Trainer Holger Fach nach dem dritten Auswärts-Dreier in der Rückrunde. Entsprechend zerknirscht analysierte Hachings Coach Harry Deutinger die Partie. Schließlich hatte seine plan-, mut- und hilflos agierende Elf seit knapp sieben Jahren nicht mehr so hoch verloren: »Wir haben schon nach dem 0:1 die Köpfe hängen gelassen und sind dann total zusammengebrochen.« Paderborns neue Auswärtsstärke (zehn Punkte in fünf Spielen) hatte sich allerdings auch noch gar nicht bis nach Bayern herumgesprochen. Im Stadionblatt »Rot-Blau« wurde Paderborns Serie völlig unterschlagen, die Titelzeile lautete so: »Paderborn feiert gegen Essen ersten Saisonsieg in der Rückrunde.« David Fall rechts offensiv, Marc Gouiffe à Goufan im defensiven Mittelfeld und erstmals mit Nebojsa Krupnikovic in der Start-Elf - auf drei Positionen hatte Fach seine zuletzt erfolgreiche Elf (3:2 gegen Essen) umgebaut. Bereits in Minute eins glänzte Krupnikovic das erste Mal mit einem feinen Pass auf René Müller, doch der schoss da noch am Tor vorbei. Das wurde in der zehnten Minute wesentlich besser. Nach einer Flanke von Erwin Koen, bei der der Holländer von Hachings Kapitän Omodiagbe gar nicht behindert wurde, konnte Paderborns Spielführer das Leder nahezu ungehindert zum 1:0 (10.) einköpfen. Carsten Sträßer und Stefan Frühbeis hatten da aber auch kräftig mitgeholfen. Statt Paderborns Torjäger (sechster Treffer und damit die Nummer 1 beim SCP) zu attackieren, schauten sie nur zu. Doch es kam noch besser. Nach 36 Minuten war Krupnikovic Ausgangspunkt der bereits vorentscheidenden Paderborner 2:0-Pausenführung. Nach seiner Flanke gewann zunächst Roel Brouwers das Luftduell gegen den in dieser Szene ganz schwachen Hachinger Keeper Heerwagen, dann behielt Müller die Übersicht, passte den Ball noch einmal zur Brouwers und der Holländer schlenzte die Kugel genau in den Winkel. Ein Traumtor. Und Unterhaching? Die waren nur bei Standards präsent, da aber brandgefährlich. Michal Kolomaznik (11.), Raphael Schaschko (12.) und Robert Lechleiter (16.) zwangen Tom Starke im SCP-Tor zu drei Glanztaten. Das änderte sich in Durchgang zwei. Zwar hatte der eingewechselte Thomas Rathgeber (47./72.) noch zwei gute Schusschancen, doch ganz souverän spulte der SC Paderborn diese zweite Hälfte herunter und setzte sogar noch einen drauf. Nach einer Stunde spielten René Müller, Nebojsa Krupnikovic und Erwin Koen die gesamte Abwehr der Hausherren aus, Koen vollendete zum 3:0-Endstand und machte damit den höchsten Auswärtssieg in dieser Spielzeit endgültig perfekt. Die einzigen schlechten Nachricht: Bei Marc Gouiffe à Goufan brach nach 28 Minuten die alte Oberschenkelverletzung wieder auf, Markus Krösche holte sich drei Minuten vor Schluss seine fünfte Gelbe Karte ab und ist beim Gastspiel von Tabellenführer Karlsruher SC gesperrt. Zum guten Schluss noch eine kleine Anekdote am Rande: Was machen die Blattmacher, wenn sie ihrer Stadionzeitung noch ein altes Mannschaftsfoto vom SCP drucken? Sie lassen den Namen des längst geschassten Ex-Trainers Roland Seitz einfach weg . . .
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