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Vorsorge verhindert Frühgeburten

Ostwestfalenweites Programm »Hallo, Baby!« zeigt erste Erfolge

Dr. Andreas Luttkus lobt das Vorsorgeprogramm.

Bielefeld (WB). 30 Prozent der Frühgeborenen vor der vollendeten 32. Schwangerschaftswoche sind von bleibenden körperlichen und geistigen Störungen betroffen. Deshalb wollen die Betriebskrankenkassen (BKK) in Ostwestfalen mit ihrem Versorgungsprogramm »Hallo, Baby!« die Zahl der Frühgeburten senken. Gestern berichtete das Evangelische Krankenhaus Bielefeld von ersten Erfolgen.
2006 hatte ein Großteil der 320 Frauen, die bei einer BKK versichert waren, im Perinatalzentrum Bethel entbunden. Davon nahmen 90 Schwangere am Programm »Hallo, Baby!« teil. Diese erhielten einen Fragebogen zu den Risikofaktoren einer Frühgeburt, der mit dem behandelnden Arzt besprochen wurde. Außerdem gab es für die teilnehmenden Schwangeren eine Beratung zum Umgang mit Testhandschuhen, mit denen eine Scheideninfektion in der Schwangerschaft früh festgestellt werden kann. Bei keiner Teilnehmerin des Programms »Hallo, Baby!« kam es zu einer Frühgeburt vor der vollendeten 32. Schwangerschaftswoche. Im Vergleich zu den Nichtteilnehmerinnen: Hier gab es sechs Frühgeburten vor der vollendeten 32. Woche mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1500 Gramm.
Priv.-Doz. Dr. Andreas Luttkus, Chefarzt der Frauenklinik und des Perinatalzentrums im Ev. Krankenhaus Bielefeld: »Das BKK-Programm ist sinnvoll und sollte ausgebaut werden. Bei allen schwangeren Frauen stieß es auf ein positives Echo!« Denn ein Großteil der Frühgeburten sei bei rechtzeitiger Intervention vermeidbar. Zwei Drittel aller Frühgeburten würden durch aufsteigende Scheideninfektionen bei der Mutter ausgelöst. »Auch Risikofaktoren wie Rauchen, psychische Belastungen, Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung begünstigen eine Frühgeburt«, sagte Luttkus.

Artikel vom 19.03.2007