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Wüstes Getümmel mit zu wenigen stillen Momenten

Der Beifall war verhalten, ein Teil des Publikums wartete das Ende der Uraufführung »Spieler« im Bielefelder Stadttheater gar nicht erst ab. Regisseur Thomas Dannemann hatte sein Stück nach Motiven von Fjodor M. Dostojewskij überfrachtet, den Zuschauern einfach zu viel zugemutet. Den »roten Faden« zu finden zwischen Fragmenten aus dem Roman »Der Spieler«, aus Dostojewskij-Briefen und seiner Novelle »Bei nassem Schnee« war eine Herausforderung. Dennoch anrührend in der Geschichte um das große Alles oder Nichts im Spiel und im Leben waren die Monologe der Ausweglosigkeit. Stille Momente, die es zu wenig gab im oft wüsten Getümmel mit Schreiorgien, handgreiflichen Auseinandersetzungen und banalen Szenen. Für die Schauspieler (v.l.) Monika Wegener, Nicole Paul, Harald Gieche, Therese Berger, Oliver Baierl war »Spieler« ein kräfteraubender Einsatz. Nächste Vorstellung: 21. März.bp/Foto: Theater.

Artikel vom 19.03.2007