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Neugeborenes aus
Hochhaus geworfen

Kleines Mädchen in Hamburg gestorben

Hamburg (dpa). Die Serie von Gewalt gegen kleine Kinder reißt nicht ab: Ein neugeborenes Baby ist in Hamburg aus dem Fenster eines 20-stöckigen Hochhauses geworfen worden.

Nach Erkenntnissen der Rechtsmediziner hatte der Säugling nach der Geburt gelebt. Erst beim Aufprall sei das kleine Mädchen gestorben. Wie die Polizei in Hamburg gestern weiter mitteilte, hat die Überprüfung von mehr als 100 Wohnungen des Hochhausviertels im Stadtteil Osdorf bislang keine Hinweise auf die Mutter gebracht. Mit der DNA des Kindes und Speichelproben hoffe man sie aber zu finden.
Ein Mann, der mit seinem Hund unterwegs war, hatte die Leiche am Samstag gegen Mittag entdeckt und die Polizei alarmiert. Das Mädchen lag in einer Plastiktüte auf einer Grünfläche, umgeben von Hochhäusern mit mehr als 20 Etagen. »Wir vermuten eine Verzweiflungstat« sagte eine Sprecherin der Hamburger Polizei. Die Mutter sollte sich schnellstmöglich in ärztliche Behandlung begeben.
Die Kriminalpolizei werde in den nächsten Tagen den genauen Tatverlauf rekonstruieren, um Hinweise auf das Tatmotiv und das Profil der Frau zu bekommen. Dazu sei es notwendig, die Anwohner nochmals aufzusuchen und zu befragen. »Wir sind zuversichtlich, dass wir auf Grund der guten Spurenlage die Mutter finden werden«, sagte der Hamburger Polizeisprecher Ralf Meyer.
In den vergangenen zwei Wochen waren zwei Babyleichen in Sachsen-Anhalt und ein toter Säugling in Rheinland-Pfalz gefunden worden. In zwei dieser Fälle sind die Mütter noch unbekannt.

Artikel vom 19.03.2007