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Vodafone und Arcor bündeln Kräfte

Schwesterunternehmen wollen gemeinsam vom Breitbandboom profitieren

Düsseldorf (dpa). Die Telekom-Gesellschaften Vodafone D2 und Arcor wollen mit gebündelten Kräften vom Breitbandboom in Deutschland profitieren. Mittelfristig will Vodafone Arcor komplett übernehmen.
Eine engere Verzahnung zwischen Vodafone und dem Tochterunternehmen Arcor soll es unter anderem bei der Kundenbetreuung geben. Oberste Priorität habe die Steigerung des Marktanteils im DSL-Markt in Deutschland, der bei etwa 13 Prozent liegt. »Wir haben nicht investiert, um in der Nische zu sitzen«, sagte der Chef von Vodafone Deutschland, Friedrich Joussen. Beim Markenauftritt und im Vertrieb werden Arcor und Vodafone weiterhin getrennte Wege gehen. Arcor gehört mit mittlerweile zwei Millionen DSL-Kunden zu den am schnellsten wachsenden Festnetzanbietern in Deutschland. Für das laufende Jahr rechnet Arcor mit einem ungebrochenen Zuwachs von rund 800 000 DSL-Neukunden. Das Unternehmen würde damit jeden Fünften neuen Breitbandnutzer unter Vertrag nehmen. Bis Ende 2007 rechnet Arcor branchenweit mit einem Anstieg von 4 Millionen auf 18 Millionen Kunden. Das Unternehmen wolle sein Netz deutlich ausbauen und werde in wenigen Wochen auf eine Abdeckung von 60 Prozent der Bevölkerung kommen, sagte Jousson.
Damit stellt das Tochterunternehmen den MutterkonzernÊ- die Vodafone Group hält 73 Prozent an Arcor - bei den Zuwachsraten in den Schatten. Auf absehbare Zeit plant Vodafone die vollständige Übernahme von Arcor, an der noch die Deutsche Bank und die Bahn beteiligt sind. »Sowohl bei uns als auch bei den anderen Aktionären, gibt es in diesem Punkt einen Goodwill«, sagte Joussen. Auf einen Zeitrahmen legte sich der Manager jedoch nicht fest.
Über eine Komplettübernahme von Arcor durch Vodafone wird in der Branche seit längerem spekuliert, nachdem Vodafone seine ursprünglichen Verkaufspläne für Arcor auf Eis gelegt hatte.

Artikel vom 17.03.2007