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Modepreis an Herforderin

Studentin Christina Modersohn (24) überzeugt Jury

Herford (WB/ca). Die Modedesign-Studentin Christina Modersohn (24) aus Herford ist am Wochenende in Berlin für den Entwurf eines Kleides mit einem ersten Preis ausgezeichnet worden.

Im ausverkauften Palais am Berliner Funkturm hatte die DeutscheƊWelthungerhilfe die Ergebnisse ihres 2. Internationalen Wettbewerbs »Weltgewänder« vor 1000 Gästen präsentiert. Gezeigt wurden 100 Modelle junger Modemacher aus Deutschland sowie der Designerin Mimi Konaté aus Mali.
Christina Modersohn, die an der Fachhochschule für Gestaltung in Bielefeld im siebten Semester bei Professor Kai Dünhölter studiert, ist eine von neun Preisträgerinnen. Sie hatte ein Kleid kreiert aus handgewebtem peruanischem Wollstoff, der von den Initiatoren vorgegeben worden war und den sie mit einem Seidenstoff kombiniert hatte, den JAB Anstoetz gesponsert hatte. »Mein Entwurf ist von europäischer Schnittkunst inspiriert, die mit dem Stoff aus der anderen Kultur eine Verbindung eingeht«, sagte die Studentin. Als Hut zum Kleid hatte sie eine Mischung aus westlichem Baseballcap und peruanischer Kopfbedeckung entworfen.
»Wir beschreiten einen neuen Weg«, sagte Ingeborg Schäuble, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Welthungerhilfe. »Mode als Form des kulturellen Dialogs, der zum Verständnis zwischen den Kulturen beitragen kann. Damit wollen wir junge Menschen auf unsere Arbeit aufmerksam machen und zeigen, dass es neben Not und Elend auch kulturellen Reichtum in den Entwicklungsländern gibt.« Den Erlös der Modenschau nutzt die Welthungerhilfe zur Frauenförderung in Mali. Der Preis für die neun Gewinner ist eine Reise nach Peru, bei der sie Projekte der Welthungerhilfe besuchen.
Nicht alle Studentinnen konnten so zufrieden aus Berlin nach Ostwestfalen zurückkehren wie Christina Modersohn: »Wir durften den Profi-Models nicht beim Anziehen helfen. Das Ergebnis war, dass einige Kleider ganz falsch getragen wurden!«, sagte die 24-Jährige. So habe ihre Freundin Nicole Beholz ebenso wie sie ein Semester Arbeit in ihren Entwurf gesteckt. Freitagabend hätten sie dann erleben müssen, dass das Kleid ihrer Freundin »völlig verdreht« präsentiert wurde. »Das hat uns im Herzen weh getan«, sagte die Herforderin.

Artikel vom 19.03.2007