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Politiker als Müllsünder

»Kein böser Wille«


Von Bernhard Liedmann
Altenbeken (WB/bel). Eine vor zwei Jahren begangene »Müll-Sünde« hat den Vize-Bürgermeisters der Gemeinde Altenbeken (Kreis Paderborn), Alfons Schreckenberg (SPD), eingeholt.
Bürgermeister Hans Jürgen Wessels (SPD) war durch den Hinweis eines Bürgers auf die illegale Entsorgung von mehr als 400 Eternit-Platten auf einem landwirtschaftlich genutzten Gelände aufmerksam gemacht worden und nannte jetzt den »Täter«. Schreckenberg, Vize-Bürgermeister und langjährige Hauptschul-Konrektor sowie SPD-Fraktionsvorsitzender, gab am Donnerstagabend in einer Ratssitzung zu, bei der Renovierung seines Hauses die Fassaden-Platten mit dem Bauschutt »entsorgt« zu haben. Er hat zwischenzeitlich für die ordnungsgemäße Beseitigung gesorgt.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Helmut Block rechtfertigte das Vorgehen des Bürgermeisters, seinen Stellvertreter und Parteigenossen öffentlich zu tadeln: »Die Entsorgung war Mist, alles andere hätte wie Mauschelei ausgesehen.« Ob die »Müll-Sünde« weitere Folgen haben wird, will die Fraktion in einer Sitzung in einer Woche beraten. Schreckenberg selbst sagte dieser Zeitung, dass er sich der Tragweite der Tat nicht bewusst gewesen sei. Es sei eine »Unachtsamkeit« gewesen und »kein böser Wille«. Da er die ordnungsgemäße Entsorgung nun selbst veranlasst habe, schloss er weitere Konsequenzen zunächst aus.

Artikel vom 17.03.2007