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Land baut neues Jugendgefängnis

In Wuppertal entsteht Haftanstalt mit 500 Plätzen - Siegburg schließt


Wuppertal (dpa). Als Reaktion auf den Foltermord in Siegburg baut die nordrhein-westfälische Justiz erstmals seit 30 Jahren ein neues Jugendgefängnis. Die Haftanstalt mit 500 Plätzen werde in Wuppertal auf dem Gelände der bisherigen Standortverwaltung der Bundeswehr errichtet, teilte Justizministerin Roswitha Müller- Piepenkötter (CDU) am Freitag mit. Die zusätzlichen Haftplätze sollen eine getrennte Unterbringung von Jugendlichen und Erwachsenen ermöglichen.
Wenn die neue Haftanstalt im Wuppertal im Laufe des Jahres 2009 bezugsfertig ist, soll der Jugendstrafvollzug in Siegburg aufgelöst werden. Dort war im vergangenen November ein 20 Jahre alter Häftling von drei Zellengenossen stundenlang misshandelt und schließlich getötet worden. Das neue Jugendgefängnis soll 60 bis 70 Millionen Euro kosten. Der Baubeginn ist für Anfang kommenden Jahres vorgesehen. Die Haftanstalt soll neben Unterkunfts- und Verwaltungsgebäuden auch Werkstätten, Ausbildungsbetriebe und Unterrichtsräume erhalten. »Dieses Neubauvorhaben ist ein ganz wichtiger Schritt für einen verbesserten Jugendstrafvollzug in NRW«, sagte Müller-Piepenkötter.
Auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände werden außerdem neue Gebäude für die Polizei gebaut. Dort sollen die beiden Wuppertaler Hundertschaften der Bereitschaftspolizei, die technische Einsatzhundertschaft und die Hundestaffel unterkommen.

Artikel vom 17.03.2007