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Wette versüßt
»ekliges« 10:0

Oberliga: TuS 97 - Oberlübbe 36:21

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Effektive Krönung einer ansehnlichen Sturm- und Drangzeit: Erstmals in dieser Saison konnte der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck eine Anfangsoffensive mit 10:0 gewinnen. Dem ersatzgeschwächten Gegner Eintracht Oberlübbe mangelte es am Samstag an sämtlichen Tugenden, um den Tabellenzweiten der Handball-Oberliga vor Probleme zu stellen. 36:21 (20:9) lautete der Rekord-Endstand.

Dass Oberlübbe auf seinen angeschlagenen Denker und Lenker Markus Hochhaus verzichten musste, trieb vor dem Anpfiff nachdenkliche Falten auf die Stirn von Trainer Frank Spannuth. »Kein Vorteil für uns. Eine gefährliche Situation,« murmelte der TuS 97-Trainer respektvoll. »Angesichts einer solchen Konstellation setzt Oberlübbe gerne mal Akzente.« Doch sämtliche Anspannung der 97er war nach spätestens neun Minuten gewichen. Die 3:2:1-Deckung vor einem aufmerksamen Thorsten »Moppel« Lehmeier (bei drei Siebenmetern siegreich) eroberte Ball um Ball; »Speerspitze« Nils Grothaus und Co. liefen einen direkten Gegenstoß nach dem nächsten. »Nach dem 10:0 war der Dampf raus,» zuckte Frank Spannuth mit den Acheln und hakte den höchsten Sieg dieser Saison unter »Zwei Punkte, Pflicht erfüllt« ab.
»Das ist die perfekte Welle« war am Samstagnachmittag der meistgespielte Jingle in der Realschulhalle. Bis auf zwölf Tore wuchs das Polster an. Trotz der Ideen- und Harmlosigkeit der Gäste wollte Spannuth die gute Auftaktvorstellung seiner Crew nicht geschmälert wissen. »Oberlübbe hat es uns leicht gemacht. Wir sind sehr dominant aufgetreten.«
»Eklig« fand der Sportliche Leiter Frank Brennecke das 10:0 und den 20:9-Pausenstand, der die Konzentration und Konsequenz der Hausherren anfraß und wegen ungenügender Anspannung manch »Damelei« zur Folge hatte. Trotz großer Sorglosigkeit konnte auch der zweite Durchgang mit 16:12 gewonnenen werden, was Spannuth als »gut fürs Gefühl« empfand.
So lebte das einseitige OWL-Duell auch von den kleinen Anekdoten am Rande. Frank Brennecke freute sich jedenfalls gewaltig über seine gewonnene Wette gegen Physiotherapeutin Stefanie Bönisch. »Sie hatte in der Halbzeit gemeint, wir würden 25 Tore kassieren. Ich habe dagegen gehalten: Nicht gegen diesen Gegner.« Der schmackhafte Wetteinsatz: Steffi Bönisch muss der TuS 97-Bank nun einen »Eimer« Fruchtgummis spendieren, lauter weiß-bunte Gesäße mit Ohren . . .
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier/Tiemann (ab 31.) - Grothaus (11), Lewerenz (1), Schlüter (2), Volmer, Duderstadt (4), Vogelsang (2), Bruelheide (6/1), Husemann (7), Niehaus (3).
Der Spielfilm: 5:0 (5.), 10:0 (9.), 14:2 (16.), 16:4 (21.), 18:7 (27.), 20:9 (30.), 23:9 (38.), 27:12 (43.), 32:16 (52.), 35:18 (58.), 36:21 (60.).

Artikel vom 19.03.2007