Von Jens Heinze Bielefeld (WB). Nach einem Angriff von Mitschülern auf eine 16-Jährige ermittelt jetzt die Kriminalpolizei. Die Achtklässlerin der Gesamtschule Stieghorst war bedroht, beschimpft und in das Gleisbett der Stadtbahnlinie 3 gestoßen worden. Dabei hatte sie sich schwer verletzt. Das Mädchen geriet mit einem Fuß unter ein Gleis, knickte um und erlitt einen Splitterbruch des Schienbeins, berichtete gestern stellvertretende Schulleiterin Beate Gollner auf WESTFALEN-BLATT-Anfrage. »Aus eigener Kraft konnte sich die 16-Jährige nicht mehr befreien. Freunde haben sie aus dem Gleisbett gezogen«, bestätigte Polizeisprecher Martin Schultz die Tat vom vergangenen Mittwoch gegen 14.20 Uhr an der Stadtbahnhaltestelle Gesamtschule Stieghorst unweit der Bildungseinrichtung. Wenige Stunden nach der Attacke habe die Achtklässlerin mit ihrer Mutter in der Polizeiwache Ost am Kesselbrink Strafanzeige erstattet. Nun würden die Fahnder vom Regionalkommissariat Ost wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung gegen vier Jugendliche ermitteln. Vorläufiger Höhepunkt des offenbar seit längerem schwelenden Streits zwischen der Achtklässlerin und ihren Mitschülerinnen war gestern Mittag ein Polizeieinsatz an der Gesamtschule. Weil das Gerücht kursierte, dass die 16-Jährige erneut überfallen werden sollte, alarmierte die besorgte Schulleitung am Donnerstag kurz vor 13 Uhr die Ordnungshüter. »Es ist aber zu keinem weiteren Angriff gekommen«, sagte Polizeisprecher Schultz. Was auch gar nicht möglich gewesen wäre: Das potenzielle Opfer kann wegen der erlittenen schweren Verletzung zur Zeit nicht am Unterricht teilnehmen, sondern befindet sich mit eingegipstem Beinbruch zu Hause. Das ebenfalls an der Gesamtschule kreisende Gerücht, die unter dem Gleis eingeklemmte 16-Jährige sei in letzter Minute vor einer Stadtbahn gerettet worden, wiesen gestern sowohl Polizeisprecher Schultz als auch »moBiel«-Sprecher Wolfgang König zurück. »Davon ist uns nichts bekannt«, sagte Erster Polizeihauptkommissar Schultz. »moBiel«-Sprecher König erklärte, der Verkehr der Stadtbahnlinie 3 sei vom Streit unter den Schülern nicht betroffen gewesen.
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