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Herzliche Einladung
vom Osterhasen
Brunch - gemütliche Atmosphäre für Gäste und Gastgeber
Bielefeld (WB/lak). Ein bisschen Frühstück, ein bisschen Mittagessen, dazwischen ein Spaziergang und natürlich darf das Suchen der bunten Eier nicht fehlen. Ein gemütlicher Brunch eignet sich gerade zu Ostern besonders gut, um Familie und Gäste so richtig zu verwöhnen.
Brunch ist eine Kombination aus Frühstück und Mittagessen. Die Wortkreuzung Brunch stammt aus dem Englischen und setzt sich aus breakfast (»Frühstück«) und lunch (»Mittagessen«) zusammen. Der Ursprung des Brunch ist historisch nicht genau geklärt. Im 17. Jahrhundert wurde aber erstmals berichtet, dass man sich bereits am frühen Mittag zu einer kompletten kalten und warmen Hauptmahlzeit traf.
Das gesellige Beisammensein bei einem ausgedehnten Frühstück ist seit einigen Jahren ausgesprochen »trendy«. »Brunch ist ein angesagtes Thema und gerade in dieser Jahreszeit besonders beliebt«, sagt Ulrike Grote, die bei Dr. Oetker auch Seminare zum Thema Brunch anbietet. Bei uns wird gebruncht, wann oder wo immer es möglich ist. Zu ungewöhnlichen Zeiten zu speisen ist dabei gar nicht so neu, und der Drei- oder Fünf-Mahlzeiten-Tag noch nicht lange die Regel. Im Mittelalter und danach gab es normalerweise zwei Mahlzeiten pro Tag, beide gleich gehaltvoll.
Auch die nicht nur beim Brunch übliche Sitte, dass jeder Gast etwas zu essen oder zu trinken zum gemeinsamen Mahl mitbringt, ist keineswegs eine Erfindung unserer Zeit. In der Schweiz, in Polen und bei nord-amerikanischen Indianern war es üblich, dass bei Familienfeiern die Gäste ihren Anteil beisteuerten, entweder in Form von Lebensmitteln oder bei Feiern im Gasthaus als Geldspende.
Damit sollte verhindert werden, dass sich die Gastgeber unter Umständen für Jahre verschuldeten. Dass heute jeder ein Mitbringsel zum Brunch beisteuert, hat einen anderen Grund: So kommt eine große Anzahl an Speisen und Getränken zusammen und ganz nebenbei wird der Vorbereitungsaufwand gleichmäßig verteilt.
Die Begeisterung für diese Mahlzeit zwischen Frühstück und Mittagessen hat vor allem zwei Gründe. Erstens entwickelt sich die Verabredung, die in der Regel ab elf Uhr startet, meist zu einem gemütlichen Plaudern und Schlemmen bis in die späten Nachmittagsstunden hinein. Zweitens gestaltet sich die Einladung für die Gastgeber recht unkompliziert, weil sie nach Belieben praktisch alles auftischen können, was ihren Gästen und ihnen selbst schmeckt: Klassische Frühstückszutaten wie Brötchen mit Butter und Konfitüre, Eier, Aufschnitt und Käse ebenso wie Quarkspeisen, Obstsalat, Pfannkuchen bis hin zu üppigen Kuchen und Torten, aber auch deftige Köstlichkeiten wie pikante Suppen und knackige Salate. Die Gäste bringen viel Zeit mit und genießen bei diesem Anlass gleich mehrere Mahlzeiten bis hin zum nachmittäglichen Kaffee in einem Rutsch.
»Unabhängig von der Gästezahl baut man die geplanten Speisen am besten als Buffet in unterschiedlichen Höhen auf, das sieht interessant aus und jeder kann sich nach Lust und Laune bedienen«, rät Bettina Graef von Dr. Oetker. Und da sich das Beisammensein über Stunden hinziehen kann, wird deutlich mehr verzehrt als bei einer Abendeinladung. Deshalb sollten neben den frisch zubereiteten Speisen auch ausreichend sättigende Beilagen wie Brot angeboten werden. Praktisch sind Gerichte, die nach dem Brunch nicht so leicht verderben oder sich einfrieren lassen. Auch die Getränkeauswahl unterscheidet sich von der anderer Einladungen. Ein Glas Sekt zur Begrüßung ist meist das einzige Alkoholische, das die Gäste zu sich nehmen, danach sind Kaffee, Tee, Kakao, Fruchtsäfte oder eine leichte Bowle angesagt.
Damit die Gastgeber den Brunch genau so genießen können wie ihre Gäste, sollte man in erster Linie Speisen anbieten, die sich gut vorbereiten lassen. Torten und Kuchen schadet eine Nacht im Kühlschrank nicht. Das gilt auch für herzhafte Rezepte wie kalter Braten, eingelegtes Gemüse, Nudel- oder Kartoffelsalate. Diese können am Vortag zubereitet werden und profitieren geschmacklich oft sogar noch von der Wartezeit. »Salat kann bereits am Vortag gewaschen werden und eingefrorene Kleinigkeiten wie ungefüllte Windbeutel sind nach einer kurzen Zeit im Backofen wieder wie frisch«, so die Tipps von Ulrike Grote. Brötchen, Muffins oder Blätterteig-Teilchen können bequem am Vortag gebacken werden, nur der Hefeteig, der österlich klassisch in Form eines Zopfes daher kommt, sollte frisch zubereitet werden.

Artikel vom 23.03.2007