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Gewinn für das ganze Leben

Der IHC-Förderpreis eröffnet Studierenden Wege zu Auslandspraktika

Von Michael Diekmann
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Für Raphael Vössing kam die IHC-Förderpreis-Verleihung eine Woche zu spät. Der BWL-Student der Uni Bielefeld ist bereits vor Ort in China, arbeitet vor Beginn des Praktikums für seinen Vater als Übersetzer im Reich der Mitte.

Insgesamt verleiht der Industrie- und Handelsclub OWL (IHC) bereits zum 13. Mal die begehrten Förderpreise. Neben dem Bielefelder Raphael Vössing können in diesem Jahr Stephan Illigens (FH Lemgo) und Yanick M. Kemayou T. (Uni Paderborn) mit Hilfe des Förderschecks über 2300 Euro einen Auslandsaufenthalt ermöglichen, der sie sowohl in wissenschaftlicher als auch menschlicher Hinsicht fördert für die anstehenden Aufgaben in Diplom und Berufseinstieg.
Bei der Auswahl der Gewinner, unterstrich IHC-Präsident Dirk U. Hindrichs, habe die Jury aus Präsidium, Beirat und Professoren der beteiligten vier Hochschulen der Region neben fachlicher Qualifikation auch persönliche und soziale Kompetenz unter die Lupe genommen. Hindrichs: »Die Entscheidung ist nicht einfach. Alle acht Bewerber waren wirklich klasse. Es ging wie immer um Nuancen in der Präsentation.«
Stephan Illigens (25) wird von September an für ein Jahr in der Schenker-Tochter in Manila auf den Phillipinen an logistischen Projekten mitarbeiten. Illigens, Logistik-Student im fünften Semester, sieht großes Entwicklungspotenzial gerade im asiatischen Raum: »Manila verfügt über wenig etablierte Logistik-Strukturen.« Als wahren »Workaholic«, echtes Arbeitstier, bezeichnet Laudator Hindrichs Preisträger Kemayou, gebürtig aus Kamerun stammend. Der erst 21-jährige ehrgeizige Student des Internationalen Business (IBS) mit den Fachbereichen Marketing und Personal verdient Lebensunterhalt und Studium zu 100 Prozent, büffelt nebenbei Chinesisch und geht logischerweise für sechs Monate in eine Hochschule nach Südostchina.
Glaubt man Prof. Tilmann Fischer (Fachhochchule Lippe), bedeutet der IHC-Förderpreis für die meisten Teilnehmer viel mehr als die Summe von 2 300 Euro auf dem begehrten Scheck: »Der wahre Wert schlummert in Erkenntnissen und Erfahrungen für das spätere berufliche Leben.« Für den Standort OWL, so Fischer, helfe der Förderpreis, Studenten an die Hochschulen der Region zu holen und später als Berufstätige in der Region zu halten.

Artikel vom 16.03.2007