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Kompromiss zur
Bodendeponie

Nur 200 000 statt 650 000 Tonnen


Schildesche/Heepen (bp). Auf einen Kompromiss, sozusagen die »Bodendeponie light«, haben sich CDU und SPD geeinigt. In einer Sondersitzung beschloss die Bezirksvertretung Heepen, eine Bodendeponie in der Johannisbachaue zuzulassen, deren Laufzeit spätestens am 31. Dezember 2012 enden muss.
Abgelagert werden sollen dort nicht, wie die Verwaltung vorgeschlagen hat, 650 000 Tonnen Boden, sondern im Höchstfall 200 000 Tonnen. 100 000 Tonnen sind ohnedies zwingend notwendig, um die Spülfelder für den Schlamm aus dem Obersee abzudecken.
Überzeugt habe die Kommunalpolitiker, so Ralf Nettelstroth, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der CDU, vor allem, dass aus 100 000 Tonnen Boden keine »Landschaft« rekultiviert werden könne, sondern allenfalls Terrassen geformt würden. Nettelstroth: »Wie jetzt geplant können sanfte flache Hügel entstehen ähnlich denen, die auch vor 25 Jahren am Obersee zwischen Ufer und Engerscher Straße aus dem Aushub geformt worden sind.«
Die Verwaltung plant, mit der Entschlammung des Obersees im November zu beginnen, um die Geruchsbelästigungen so gering wie möglich zu halten. Der Schlamm soll dann in der Johannisbachaue entlang des Bahndammes getrocknet und deponiert werden. Nach der Entschlammung wird der Johannisbach am See entlang geführt, um das Gewässer, eines der Lieblingsziele der Bielefelder, künftig sauber zu halten. Finanziert werden soll das Projekt durch die Einnahmen der Bodendeponie. Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen die Planungen, befürchtet eine Zerstörung der Aue, Belästigungen durch Verkehr, Lärm und Staub.
Ralf Nettelstroth ist überzeugt: »Der Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss wird zur kleinen Deponie ebenfalls ja sagen, dann steht dem Beginn der Entschlammung im November hoffentlich nichts mehr im Wege.«

Artikel vom 16.03.2007