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60 Stellplätze würden
für Ärztehaus reichen

Anlieger fühlen sich von Politik schlecht informiert


Gadderbaum (bp). Gut 60 Anlieger von Deckert- und Rossstraße wollten gestern in der Sitzung der Bezirksvertretung Gadderbaum über den Planungsstand des Medizinischen Forums II Auskunft haben. Das Ärztehaus soll, privat errichtet, dort gebaut werden, wo heute noch das einstige, inzwischen leer stehende Bezirksamt steht. Hauptsorge der Anwohner: die zusätzliche Verkehrsbelastung. Ulrich Groß (Bauamt) erklärte, das Grundstück liege in einem so genannten Innenbereich, bei dem sich die Bebauung »in die Umgebung einfügen« müsse. Bislang liege für das städtische Grundstück ein Antrag auf Vorbescheid vor, noch kein Bauantrag, deshalb gebe es für das Gebäude selbst auch nur eine »grobe Vorplanung«. Groß wies darauf hin, dass nach dem Verwaltungsbeschleunigungsgesetz gegen die Erteilung von Baurecht nur vor dem Verwaltungsgericht geklagt werden könne: »Widerspruch einzulegen allein reicht nicht.« Er versicherte den Anliegern, sie würden schriftlich in Kenntnis gesetzt, wenn Baurecht geschaffen worden sei: »Dann hätten Sie einen Monat Zeit, Klage einzureichen.«
Die Anwohner mit Sprecher Martin Löckmann, der die bislang gesammelten 130 Unterschriften gegen das Projekt mitgebracht hatte, ärgerten sich auch darüber, weil sie sich »schlecht und zu spät informiert fühlten«. Bezirksvorsteherin Hannelore Pfaff (Grüne) und Ottokar Baum (SPD) räumten ein, die BZV würde sich schon seit »vier, fünf Jahren« mit dem Projekt beschäftigen. Sabine Pohl-Löckmann und Klaus Rattay kritisierten, dass mit 60 Stellplätzen in einer Tiefgarage zu wenig Parkraum geschaffen würde. Ulrich Groß betonte: »Noch nicht abschließend geprüft, reicht aber wohl.« Siegfried Hahne gab zu bedenken, dass Nicht-Anwohner kaum verstehen könnten, was gegen ein Ärztehaus einzuwenden sei: »Das wird bei vielen Kopfschütteln auslösen.« Der Kaufvertrag für das Grundstück steht kurz vor der Unterzeichnung.

Artikel vom 16.03.2007