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Auskommen mit dem Einkommen

»Kirchenparlament« stimmte gestern Abend weiteren Einsparungen zu

Bielefeld (bp). Die Kreissynode des evangelischen Kirchenkreises Bielefeld verabschiedete gestern Abend den Haushaltsplan 2007 mit einem Volumen von 23 Millionen Euro und stimmte Einsparungen in Höhe von 1,6 Millionen Euro zu.

Eine komplette Streichung eines Arbeitsbereiches - Gemeinden, Gemeinsame Dienste, Tageseinrichtungen für Kinder, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Diakonie - wurden »zum gegenwärtigen Zeitpunkt« ausgeschlossen. Allerdings enthält das Einsparprogramm für jeden dieser Arbeitsbereiche prozentual unterschiedliche Vorgaben. Ursprünglich sollten gravierende Einsparmaßnahmen alle gleichwertig treffen. Zudem, so Verwaltungsleiter Klaus-Peter Johner, habe man auch mit noch fiktiven Berechnungen (wie im Kita-Bereich) arbeiten müssen.
Wie auch bereits 2007 wird 2008 auf die bis dato regelmäßige Zahlung aus inneren Darlehn in Höhe von 310 000 Euro an den Baufonds verzichtet. Johner: »Die Gewichtung geht zu Lasten von 'Steinen' und zu Gunsten von Mitarbeitern.«
Mit diesen 310 000 Euro liege die anzustrebende Einsparsumme 2008 bei rund zwei Millionen Euro. Johner wies darauf hin, dass der Kirchenkreis Bielefeld und seine Gemeinden gemeinsam mit der westfälischen Landeskirche eine Finanzgemeinschaft bilden würden, die »mit ihrem Einkommen auskommen« müsse. Die Zustimmung zu den finanziellen Planungen bedeute eine »Atempause«. Für Superintendentin Regine Burg steht nicht die Frage »Was können wir nicht mehr?«, sondern »Was wollen wir in Zukunft als Kirche in Bielefeld?« im Mittelpunkt.
Sie betonte, sie sehe durchaus die Schwierigkeit, »trotz immer neuer Hiobsbotschaften« konstruktiv zu arbeiten. Obwohl sich die Kirchensteuer positiv entwickelt habe, ändere das nichts an der langfristig negativen Perspektive. Gehe die Zahl der Gemeindeglieder - vor allem aus demografischen Gründen - um ein Drittel zurück, würde sich das Kirchensteueraufkommen bis 2030 halbieren. Mehr Konzentration sei unvermeidlich - bei der Anzahl der Gebäude und bei der der Gemeinden. Regine Burg: »Nachbarschaften helfen, denn nicht alle können alles machen.« Gemeinden müssten ihre Stärken bestimmen.

Artikel vom 17.03.2007