Handball-Oberliga: TuS 97 und TSG »schielen« nach Lemgo
Bielefeld (WB/jm). Erst müssen am Samstag die eigenen Hausaufgaben erledigt werden. Nur wenn der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck (daheim gegen Oberlübbe) und die TSG Altenhagen-Heepen (in Hahlen) ihre Spiele in der Handball-Oberliga schadlos überstehen, dürfen sie sich zurücklehnen und tags darauf voller Spannung in die Volker-Zerbe-Halle blicken. Der Ausgang der Partie zwischen Primus HSG Handball Lemgo II und dem TuS Ferndorf weist dem Bielefelder Duo den Weg - so oder so.
Ferndorf reist mit dem Rückenwind von 14:2 Zählern nach Lemgo und kann theoretisch immer noch Zweiter werden. Bringen die Ferndorfer dem Spitzenreiter die erste Heimniederlage bei, darf der TuS 97 wieder verstärkt vom Tabellenthron träumen - der wäre dann aus eigener Kraft machbar. »Wenn jemand die Klasse hat, das zu schaffen, dann Ferndorf,« sagt der Sportliche Leiter des TuS 97, Frank Brennecke. »Und wir werden dann am 28. April ausreichend Motivation haben, um in Lemgo ein Feuerwerk abzubrennen.« Unterliegt Ferndorf, würde die TSG frohlocken. Die Vorjahres-Abschlussplatzierung, Platz drei, wäre in diesem Falle nur einen Zähler entfernt und angesichts des direkten Duells in der Sporthalle Kreuztal (21.4.) wieder machbar. TSG-Chefstatistiker Dragan Ljakic hat's ermittelt: Mit Ralf Bruelheide (146) und Nils Grothaus (142) verfügt der TuS 97, der heute ab 17.45 Uhr in Bestbesetzung auflaufen kann, über die beiden besten Feldtorschützen der Liga. Diese Qualitäten soll auch Eintracht Oberlübbe zu spüren bekommen. »Wir nehmen die Favoritenrolle an. Heimspiele sind Pflichtveranstaltungen,« sagt Frank Brennecke. »Oberlübbe zu Hause und auswärts - das sind zwei Welten. Doch denen steht das Wasser bis zum Hals, das setzt Kräfte frei,« erwartet er eine aufopferungsvoll kämpfende Gästemannschaft. Es gelte, den Altinternationalen Markus Hochhaus vom Bielefelder Tor fern zu halten. Der dürfte sich ein interessantes Duell mit seinem gleichaltrigen Kollegen Bruelheide liefern. Derweil »Tüdden« die 200er-Marke bereits überschritten hat, ist Hochhaus mit 175/72 Treffern die Nummer drei der Oberliga-Schützen. Auch Timo Kenschner (97/2) sei ein unangenehmer Spieler, der nicht zur Entfaltung kommen dürfe. »Das wird schwer genug. Wir müssen uns warm anziehen,« erklärt Jörg Harke vor dem Gastspiel in der Sporthalle Hahler Feld in Minden. »Ich schätze den Gegner stärker ein, als es der Tabellenstand aussagt.« Nach 20 Durchgängen belegt Hahlen Rang sieben. »Für einen Aufsteiger spielen die eine tolle Saison. Für mich gehören die weiter nach oben,« findet Harke. Nun ist der TSV eine »launische Diva«, auf eigenem Terrain stärker einzuschätzen als auswärts. Die jüngste 32:35-Heimpleite gegen Kellerkind Hamm passte nicht ins Bild. TSV-Stützen sind Keeper Kai Bierbaum, zu SCB-Zeiten Teamgefährte von Jörg Harke, sowie Hendrik Thielking im linken Rückraum, mit 157/44 Treffern auf Rang vier der Liga-Werferliste. Harke hofft auf einen stressfreieren Abend als zuletzt. »Wir müssen nicht immer erst auf einen Aha-Effekt warten,« empfiehlt er seiner ersatzgeschwächten Crew. Ein Blick auf das Restprogramm der vier führenden Mannschaften:
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