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Werder-Fans
bejubeln
Schindler

Aber Frings ist sauer

Bremen (dpa). Torsten Frings schimpfte auf die eigenen Fans. Trotz des 2:0-Sieges gegen Celta Vigo und des Sprungs in das Viertelfinale des UEFA-Cups klagte Werder Bremens Kapitän über die Zuschauer.Mit Kevin Schind-ler kam Schwung.
»Ich bin stocksauer auf das Publikum, das sich freut und klatscht, wenn ein Spieler ausgewechselt wird. Das macht unsere Spieler nur kaputt«, sagte der Nationalspieler. Während die Anhänger Jurica Vranjes mit höhnischem Applaus verabschiedeten, feierten sie den 18-jährigen Kevin Schindler, der Schwung brachte.
Im Grunde genommen sind die Pfiffe für Vranjes während des Spiels und das ironische Klatschen beim Wechsel nur eine kleine Randnotiz. Trotzdem wird deutlich, wie weit Werder von der Form der Hinrunde entfernt ist. »Das hilft nicht, das macht nur noch nervöser«, meinte Frings zum Verhalten der Zuschauer.
Auch Manager Klaus Allofs kritisierte dies, sagte aber: »Juri muss sich mit seiner Leistung auseinander setzen.« Dass Vranjes nur ganz selten überzeugt, ist auch Allofs nicht entgangen. Dass der Kroate dennoch Stammspieler ist, offenbart eines der größten Probleme: Auf Dauer sind die vielen Ausfälle nicht gleichwertig zu ersetzen.
Vranjes war Buhmann, Schind-ler Star des Abends. Tatsächlich riss der A-Jugendliche die matt spielenden Profis mit seinem Schwung mit und bereitete das 1:0 durch Hugo Almeida (48.) vor. Für 20 Minuten drehte Werder auf und hätte noch mehr Tore als den zweiten Treffer durch Clemens Fritz (61.) erzielen können.
Schindler konnte sein Glück kaum fassen. »Oben bei den Profis, bei den Topstars mitzuspielen, das ist sensationell«, sprudelte es aus dem Nachwuchsmann heraus, der seit acht Jahren in der Werder-Jugend spielt und nun gegen Mainz auf sein Bundesliga-Debüt hofft.

Artikel vom 16.03.2007