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Torsten Werner neuer Chef

Bielefelder Fußball-Schiedsrichter mit Nachwuchssorgen

Bielefeld (WB/wjö). Die Wachablösung ist erfolgt. Nach drei Legistaturperioden stellte sich Bielefelds oberster Fußball-Referee Reiner Koller auf dem Kreisschiedsrichtertag nicht mehr als Obmann zur Wahl. Einstimmig votierten die 100 Pfeifenmänner und eine Frau für Torsten Werner als Nachfolger.

Die neue Besetzung des Kreis-Schiedsrichterausschusses stand am Donnerstagabend in der Gaststätte Fichtenhof im Mittelpunkt der Versammlung. Nicht nur Koller verzichtete auf eine weitere Amtszeit, sondern auch Beisitzer Dr. Riza Öztürk ließ sich aus beruflichen Gründen nicht wieder wählen. »Frohnatur« Koller, mit rheinländischem Blut ausgestattet, hatte das Beet gut bestellt. Zügig und ohne Gegenstimmen wurde Reiner Stodieck als Lehrwart wieder- und Sebastian Moritz in die gleiche Funktion hinzu gewählt. Diesen Posten hatte bisher der neue Schiri-Boss Torsten Werner bekleidet. Uneingeschränktes Vertrauen erhielten zudem die Beisitzer Carsten Blumenstein und Ingo Engelstädter sowie Schiri-Geschäftsführer Rainer Jahn, die das sechsköpfige Gremium komplettieren.
Zum Kreisschiedsrichtertag war neben dem Bielefelder Kreisvorsitzenden Horst-Dieter Knüppel auch der westfälische Schiri-Obmann Gundolf Walaschewski erschienen. Er würdigte mit launigen Worten die Verdienste Kollers und wünschte dem neuen Ausschuss viel Glück. Er werde »seinen Freund« Reiner Koller vermissen, versicherte der Funktionär und stellte mit einem Blick auf Nachfolger Torsten Werner fest: »Bei allem Wechsel bleibt zumindest die gleiche Gewichtsklasse erhalten.« Den Worten schloss sich Kollers Nachfolger mit einer ebenso witzigen Laudatio an.
In seinem letzten Rechenschaftsbericht bedankte sich Koller beim Kreisvorstand für die Anschaffung von modernen Kommunikationsmittel, lobte das neue Ausbildungskonzept, ließ aber auch die Probleme erkennen: »Zu den Anwärter-Lehrgängen erschienen 125 Kameraden. Davon stellten sich 102 ihrem Prüfer. Bestanden haben aber nur 66 Schiedsrichter, wovon 21 die Schiri-Lizenz für ihre Trainerausbildung benötigten.« Von 196 Referees stehen derzeit nur 168 zur Verfügung. Bedauerte Koller: »Viele Schiedsrichter, die uns wieder verlassen, geben als Grund Beschimpfungen, Beleidigungen und sogar Bedrohungen durch Betreuer, Eltern und Spieler an.«

Artikel vom 17.03.2007